Für Attentat: Diesen Flughafen spionierte Pole für Russland aus
Ein Pole gab sensible Informationen über einen Flughafen an Russland weiter. Der Airport ist eine Drehscheibe für Waffen und Politiker.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Pole wurde verhaftet, weil er geholfen hat, ein Attentat auf Selenskyj zu planen.
- Dafür hatte er sensible Daten über den Flughafen Rzeszow an Russland weitergegeben.
- Dort steigen viele Politiker auf der Reise von und nach Kiew vom Flieger in den Zug um.
Bis am 22. Februar war die Stadt Rzeszow mit ihren rund 200'000 Einwohnern im Südosten Polens kaum bekannt. Der lokale Flughafen wurde hauptsächlich von Billigairlines genutzt. Doch mit der russischen Invasion in die nahe Ukraine gewann der Airport enorme Bedeutung. Und genau hier sollte wohl ein Anschlag auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verübt werden.
Um 167 Prozent waren die wöchentlichen Flugbewegungen in Rzeszow laut «Fligradar24» nach Kriegsbeginn angestiegen. Vor allem bei Fracht-, Business- und militärische Flüge gab es eine grosse Steigerung. Der Flughafen wurde zu einer Drehscheibe für Waffenlieferungen in die Ukraine, das «Wall Street Journal» bezeichnete ihn als «Hauptschlagader».
Die Stadt Rzeszow liegt rund 70 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Das angegriffene Land und die Hauptstadt Kiew sind von dort via die Grenzstadt Przemysl Glowny per Zug zu erreichen.
Viele hochrangige Politiker und Diplomaten nutzen den Flughafen, weshalb die USA im März 2022 zwei Patriot-Luftabwehrsysteme installiert haben. Neben US-Präsident Joe Biden, den Schweizern Ignazio Cassis und Alain Berset war auch Prinz William schon dort. Auch ukrainische Politiker reisen für Auslandsbesuch durch die südostpolnische Stadt, unter ihnen auch Selenskyj.
Und genau deshalb sollen die russischen Geheimdienste dort einen Anschlag geplant haben. Wie die polnische Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilte, wurde am Vortag ein Pole festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, sensible Informationen über den Flughafen in Rzeszow beschafft zu haben. Diese soll er an Russland weitergeleitet haben, damit ein Attentat auf Selenskyj geplant werden kann.
Dank eines Hinweises von Kiew wurde Pawel K. dann aber festgenommen. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu acht Jahre Haft.
