Freizeitparks im Südwesten starten die Sommersaison - wegen Corona aber mit angezogener Handbremse. Besucherzahlen werden begrenzt, in den Attraktionen bleiben Plätze und Sitzreihen unbesetzt. Auch Besucher müssen sich umstellen, sagt der Verband der Parks.
Die Saison beginnt im Europa Park am 29. Mai. Geplant sind wegen des Coronavirus verschärfte Hygieneregeln und eine Begrenzung der täglichen Besucherzahl. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa
Die Saison beginnt im Europa Park am 29. Mai. Geplant sind wegen des Coronavirus verschärfte Hygieneregeln und eine Begrenzung der täglichen Besucherzahl. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Monate später als ursprünglich geplant starten die grossen Freizeitparks im Südwesten die Sommersaison.

Die tägliche Besucherzahl werde zum Schutz vor dem Coronavirus begrenzt, sagten Sprecher der Vergnügungsparks.

Zudem gebe es Hygiene- und Abstandsregeln. Diese werden von den Gesundheitsämtern überwacht. Eintrittskarten müssten, anders als sonst, vorab online reserviert werden. So könnten die Parks Besucherströme besser lenken. In den Attraktionen werden Schutzmasken Pflicht sein, teilte der Verband Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen mit. Zudem müssten dort Plätze und Sitzreihen frei bleiben, um Abstand zu ermöglichen.

Am Freitag (29. Mai) starten unter anderem der Europa-Park in Rust bei Freiburg, der Erlebnispark Tripsdrill in Cleebronn (Kreis Heilbronn), der in Kaisersbach (Rems-Murr-Kreis) und das Ravensburger Spieleland in Meckenbeuren (Bodenseekreis) die Saison. Am Samstag folgt in der Nähe von Ulm das (Bayern). Der in Hassloch in der Pfalz rechnet mit dem Saisonstart Mitte Juni. Die meisten Vergnügungsparks hatten die Saisoneröffnung zunächst für Ende März geplant. Wegen der Corona-Krise hatten sie bislang aber nicht öffnen dürfen.

Europa-Park

Deutschlands grösster Freizeitpark, der , begrenzt die tägliche Besucherzahl auf 10.000, wie Inhaber Roland Mack sagte. Dies seien rund 20 Prozent der sonst im Sommer üblichen höchsten Besucherzahl. Shows und Kinovorführungen sowie Grossveranstaltungen werde es zunächst nicht geben. Corona bringe mehr Kosten und weniger Einnahmen. Mit einem Gewinn rechne das Unternehmen in dieser Saison nicht. Rund 4500 der insgesamt 5000 Mitarbeiter seien in Kurzarbeit, den Umsatzverlust seit März bezifferte Mack auf 100 Millionen Euro. Der Europa-Park ist dieses Jahr 45 Jahre alt.

Indoor-Wasserwelt «Rulantica»

Das Infektionsrisiko im Freien sei vergleichsweise gering, sagte der für den Europa-Park zuständige Landrat des Ortenaukreises, Frank Scherer (parteilos). Der Europa-Park sei 113 Fussballfelder gross. Dies garantiere, dass Menschen bei begrenzter Besucherzahl auf Abstand bleiben können. Die zum Park gehörende Indoor-Wasserwelt müsse wegen des Coronavirus dagegen vorerst geschlossen bleiben.

Erlebnispark Tripsdrill

Geöffnet seien von Freitag (29. Mai) an alle Attraktionen, sagte ein Sprecher des . Der Vorverkauf laufe vielversprechend: «Die Menschen sehnen sich nach der Corona-Zwangspause wieder nach etwas Normalität.» Sie seien bereit, Einschränkungen in den Parks hinzunehmen. Der zu Tripsdrill gehörende Tierpark hat bereits seit Anfang Mai wieder geöffnet.

Ravensburger Spieleland

Auch im sind den Angaben zufolge die Attraktionen offen. Wie in anderen Parks auch würden Fahrgeschäfte und andere Einrichtungen regelmässig desinfiziert. Auch für Besucher gebe es genügend Desinfektionsmittel. Zahlen zu den dort geltenden Besucherbegrenzungen wollten Tripsdrill und das Ravensburger Spieleland auf Nachfrage nicht nennen.

Phantasialand

Auch wer er das von Freitag (29. Mai) an besuchen möchte, muss sich an die strikten Regeln halten. Wer das nicht tut, wird heimgeschickt. In den meisten Bereichen müssen Besucher eine Maske tragen und zueinander den Mindestabstand einhalten.

Als Maske ist nur ein «am Kopf fixierter Mund-Nasen-Schutz aus Stoff zulässig» - Schals oder auch Hartschalenmasken sind nicht erlaubt. Für den Fall, dass eine Maske bei der Achterbahnfahrt wegfliegt, empfehlen die Betreiber des Phantasialandes eine Ersatz-Maske dabei zu haben. Das steht in einer Verhaltensbroschüre des Freizeitparks.

Grundsätzlich gilt: an Eingängen, in Warteschlangen, auf Attraktionen und in geschlossenen Räumen wie Sanitäranlagen ist die Maske Pflicht. Bei Bedarf kann eine Maske im Phantasialand gekauft werden. Nur Kinder unter sechs Jahren brauchen keinen Mund-Nasen-Schutz.

Spontane Phantasialandbesuche sind derzeit nicht möglich: Zutritt bekommen nur diejenigen, die vorab ein Tagesticket online gekauft haben. Im gesamten Park gilt ein Mindestabstand von eineinhalb Metern zwischen nicht zueinander gehörenden Menschen. Auch auf den Attraktionen selbst ist Vorsicht geboten: Zwischen sich fremden Menschen muss dann beispielsweise ein Sitz frei gelassen werden.

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