Franzose nach gewaltigen Explosionen in Beirut gestorben
Frankreichs Staatsanwaltschaft ermittelt nach dem Tod eines französischen Staatsbürgers im Zusammenhang mit den gewaltigen Explosionen in Beirut nun wegen «fahrlässiger Tötung».

Das Wichtigste in Kürze
- Französische Staatsanwaltschaft weitet Ermittlungen auf «fahrlässige Tötung» aus.
Die Zahl der verletzten Franzosen sei mittlerweile auf mindestens 40 gestiegen, teilte die Pariser Behörde am Donnerstag mit. Die Untersuchung war am Mittwoch zunächst wegen «fahrlässiger Körperverletzung» eingeleitet worden.
Am Mittwochabend hatte die französische Kulturministerin Roselyne Bachelot den Tod eines französischen Architekten im Zusammenhang mit den Explosionen in Beirut bekannt gegeben. Das Auswärtige Amt in Berlin meldete derweil am Donnerstag auch den Tod einer Mitarbeiterin der deutschen Botschaft durch die Explosionen.
Ein Oberst des französischen Zivilschutzes, der in Beirut an der Suche nach Vermissten beteiligt ist, zeigte sich am Donnerstag optimistisch, weitere Überlebende zu finden. Derzeit seien sie auf der Suche nach «sieben oder acht» Vermissten, die bei der Explosion in einem Kontrollraum verschüttet worden seien. «Wir glauben, dass es gute Chancen gibt, Überlebende zu finden», sagte er im Gespräch mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der am Donnerstag in Beirut eintraf.
In Beirut waren am Dienstagabend 2750 Tonnen beschlagnahmtes und ohne besondere Sicherheitsvorkehrungen gelagertes Ammoniumnitrat detoniert. Nach jüngsten Angaben der Behörden wurden dabei mindestens 137 Menschen getötet und mehr als 5000 weitere verletzt. Dutzende Menschen werden noch vermisst. Bis zu 300.000 Menschen sind obdachlos, halb Beirut wurde zerstört oder zumindest beschädigt.