In Frankreich wird nun in einigen Städten der Einsatz eines Lärm-Radars getestet. In Zukunft soll der Verkehrslärm dadurch gedrosselt werden.
HANDOUT - Der neue Lärmradar «Méduse» (dt. Qualle). Foto: --/Bruitparif/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
HANDOUT - Der neue Lärmradar «Méduse» (dt. Qualle). Foto: --/Bruitparif/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits - sda - Keystone/Bruitparif/--
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Das Wichtigste in Kürze

  • Frankreich will in Zukunft auch Busse für zu viel Lärm im Strassenverkehr verteilen.
  • Dafür soll ein bisher auf Baustellen eingesetzter Radar mit Kamera verwendet werden.

Sie ist auf den Namen «Qualle» getauft und blitzt in Frankreich bald Motorrad- und Autofahrer, auch wenn diese sich ganz korrekt ans Tempolimit halten. Die neue Radarfalle ist nämlich auf lärmende Motoren ausgerichtet. Damit soll der Nerven und Gesundheit schädigende Verkehrslärm deutlich abnehmen.

Radar wurde bisher bei Baustellen eingesetzt

Ab November soll «Méduse», wie der neue Lärm-Blitzer auf Französisch heisst, in Paris und sieben weiteren Städten getestet werden. Im Fokus des Lärmproblems in Frankreich stehen nicht nur Metropolen, sondern auch bei Motorradfahrern beliebte Ausflugsregionen.

Der inzwischen patentierte Radar sei zunächst zur Erfassung von Umgebungslärm in belebten Vierteln oder auf Baustellen zum Einsatz gekommen. Mehrmals pro Sekunde messe der Radar den Umfang und die Richtung, aus der der Lärm komme. Dazu werde der Radar mit einer Kamera und einem Kennzeichenlesegerät gekoppelt, was das Identifizieren des Halters ermöglicht.

Auch in der Schweiz wird an Lärm-Blitzern gearbeitet

In Nizza, wo im November ein erster Lärm-Radar installiert werden soll, setzen die Behörden zuvor bereits auf den pädagogischen Effekt von Leuchttafeln, die an zehn Stellen in der Stadt rot aufleuchten, wenn die Schwelle von 90 Dezibel überschritten wird. «Das Verbessern der Lebensqualität der Einwohner hat grosse Priorität», meinte der Erste Stadtrat Anthony Borré. «Dieses neue Instrument zielt darauf ab, gegen Lärmbelästigungen vorzugehen.»

Wie der französische Lärmschutzverband Bruitparif erklärte, wird auch in der Schweiz und Grossbritannien am Einsatz von Lärm-Blitzern gearbeitet. Eine Technik, die wie die Radarfalle «Méduse» den Lärm eines individuellen vorbeifahrenden Fahrzeugs bestimmen kann, gibt es in anderen europäischen Ländern nach Kenntnis des Verbands noch nicht.

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