Frankreich trifft angesichts anhaltender Trockenheit Sofortmassnahmen, um sich für einen erneuten Dürre-Sommer zu rüsten.
Extemes Niedrigwasser am Stausee Lac de Sainte-Croix in Südfrankreich.
Extemes Niedrigwasser am Stausee Lac de Sainte-Croix in Südfrankreich. - Jan Woitas/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Wochen hat es in Frankreich weder geregnet noch geschneit.
  • Das Land hat nun erste Massnahmen wegen Wassermangels getroffen.
  • So will man sich für einen erneuten Dürre-Sommer rüsten.

Nach etlichen Wochen ohne nennenswerten Regen oder Schnee treffen einige Regionen Frankreichs Einschränkungen bei der Wassernutzung. Präsident Macron ruft bereits zum nationalen Wassersparen auf.

«Die Abwesenheit von Regen seit inzwischen über 30 Tagen in Frankreich ist eine grosse Bedrohung für unsere Wasserreserven in diesem Sommer», sagte Regierungssprecher Olivier Véran am Mittwoch nach der Kabinettssitzung in Paris.

«Da jede Sekunde zählt, hat die Regierung die Präfekten aufgerufen, ab sofort ausserordentliche Massnahmen zu ergreifen zur abgestuften und vorübergehenden Einschränkung oder zum Verbot der nicht vorrangigen Wassernutzung für Privathaushalte und Firmen.»

Bau neuer Swimmingpools wird verboten

In den Departements Pyrénées-Orientales, Var, Isère, Ain, Bouches-du-Rhône und Savoie wurden schon Einschränkungen getroffen, wie die Zeitung «Libération» am Mittwoch berichtete. Das Bewässern von Gärten und Sportstadien, das Auffüllen von Swimmingpools oder das Autowaschen wurde verboten – eine für die Zeit des Jahres bisher nie da gewesene Beschränkung. Keine Restriktionen gab es bisher indes in den an Deutschland angrenzenden Regionen.

Im südfranzösischen Departement Var hat die Gemeinde Callian bereits für die kommenden fünf Jahre den Bau neuer Swimmingpools wegen des Wassermangels verboten. Rund 1000 Pools gebe es bereits in der Gemeinde, sagte Bürgermeister François Cavallier. «Diese Lebensweise beruht auf Überfluss und unerschöpflichem Wasser

Es gab im Winter wochenlang keinen Regen

Am Wochenende hatte Präsident Emmanuel Macron zum nationalen Wassersparen aufgerufen, vergleichbar mit den Bemühungen zum Sparen von Energie über den Winter. «Wir haben einen trockenen Winter und zum entscheidenden Moment zu wenig Regen, der ein Auffüllen unserer Grundwasserreserven ermöglicht», sagte Macron. «Wir wissen also, dass wir, wie im letzten Sommer, mit Problemen der Verknappung konfrontiert sein werden.» Statt im letzten Moment unter Zwang das knappe Wasser zu reglementieren, gelte es, frühzeitig zu planen.

Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1959 hat es in Frankreich im Winter noch nicht so langanhaltend keinen Regen gegeben, wie der Wetterdienst Météo France berichtete. Das führe zu einer für die Jahreszeit bemerkenswerten Austrocknung der Böden, die bereits durch die Dürre im Sommer 2022 geschwächt wurden. Wochenlang fiel in den Bergen ausserdem praktisch kein Schnee, der sonst im Frühjahr schmilzt und für eine zusätzliche Wasserversorgung der Flüsse sorgt.

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