Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal (D) 2021 wurden die Ermittlungen gegen den ehemaligen Ahr-Landrat Jürgen Pföhler nun eingestellt.
Zerstörungen nach der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021
Zerstörungen nach der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021. (Archivbild) - AFP/Archiv

Bei einer Flutkatastrophe im Juli 2021 im Ahrtal in Deutschland sind mindestens 185 Menschen gestorben. Nun hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen den ehemaligen Ahr-Landrat Jürgen Pföhler eingestellt. Auch gegen einen Mitarbeiter aus dem Krisenstab seien die Ermittlungen eingestellt worden, teilte ein Sprecher der Behörde in Koblenz am Donnerstag mit.

Zuvor hatte der SWR berichtet. Durch die Flutkatastrophe vom 14. auf den 15. Juli 2021 sind in Rheinland-Pfalz 136 Menschen ums Leben gekommen, davon 135 in der Ahr-Region und eine Person im Raum Trier. Ein Mensch gilt zudem weiterhin als vermisst. In Nordrhein-Westfalen starben 49 Menschen.

Eines der aufwendigsten Verfahren

Die Staatsanwaltschaft ermittelte seit mehr als zweieinhalb Jahren gegen Pföhler und einen Mitarbeiter des Krisenstabs des Kreises wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung. Pföhler hatte die Vorwürfe zurückgewiesen, wie sein Anwalt am Mittwoch noch einmal bestätigt hatte. Auch der Mitarbeiter hatte zuvor über seinen Anwalt bestritten, sich strafbar gemacht zu haben.

Die Ermittlungen zogen sich lange hin. Bereits im August 2021 hatte die Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass sie ein Ermittlungsverfahren gegen Pföhler eingeleitet hat. Der damalige Landrat war seit August 2021 krankheitsbedingt nicht mehr im Dienst und wurde im Oktober 2021 schliesslich auf eigenen Antrag wegen Dienstunfähigkeit in den Ruhestand versetzt.

Bereits 2023 hatte die Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass das Ermittlungsverfahren zu den bisher aufwendigsten der Behörde zähle. Allein die Hauptakten umfassten damals demnach etwa 10'000 Seiten. Der Abschluss der Ermittlungen war mehrfach verschoben worden, unter anderem, weil die Staatsanwaltschaft das Ergebnis des Untersuchungsausschusses im Landtag hatte abwarten wollen.

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