Auf Samos gibt es Einrichtung für 700 Flüchtlinge. Aktuell sind jedoch 5000 Menschen auf der griechischen Insel. Der Winter rückt näher und näher.
Mehrere Flüchtlinge aus verschiedenen afrikanischen Ländern sitzen an Bord eines überfüllten Holzbootes (Symbolbild).
Mehrere Flüchtlinge aus verschiedenen afrikanischen Ländern sitzen an Bord eines überfüllten Holzbootes (Symbolbild). - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Auf den Inseln der Ostägäis harren derzeit rund 20'000 Flüchtlinge aus.
  • Die Situation wird von einem Regionalgouverneur als explosiv bezeichnet.

Der Regionalgouverneur der griechischen Insel Samos hat vor einer explosiven Flüchtlingssituation auf der Insel gewarnt. «Wenn nicht sofort gehandelt wird, gerät die Lage ausser Kontrolle», schrieb Nikos Katrakasos in einem Brief an Migrationsminister Dimitris Vitsas, der heute Dienstag in griechischen Medien veröffentlicht wurde.

In den Wintermonaten könnten die rund 5000 Flüchtlinge und Migranten unmöglich in einer Einrichtung leben, die für 700 Menschen gedacht sei, heisst es in dem Schreiben. Bereits der erste Regen habe zu Problemen geführt, nun folge mit Stürmen und Kälte das Winterwetter.

Sofort Versprechen umzusetzen

Katrakasos forderte den Migrationsminister auf, sofort sein Versprechen umzusetzen, die Menschen aufs Festland zu holen. «Wir haben den Punkt erreicht, an dem es nicht weiter geht.» Vor allem die Kinder unter den Migranten litten unter den unmenschlichen Bedingungen, aber auch für die Inselbewohner sei die Situation nicht mehr tragbar.

Auf den Inseln der Ostägäis, darunter Samos, Lesbos und Chios, harren derzeit rund 20'000 Flüchtlinge und Migranten in Registrierungslagern und anderen Auffangstationen aus. Der Flüchtlingspakt zwischen der EU und der Türkei sieht vor, dass sie dort Asyl beantragen müssen und nicht zum Festland weiterreisen dürfen.

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