169 Menschen haben mit Hilfe des iranischen Geheimdienstes die Organisation «Bahrain-Hisbollah» gegründet. Sie werden wegen Terrorismus angeklagt.
Unterstützer der Hisbollah rufen Slogans und schwenken Fahnen während einer Massenkundgebung anlässlich des "Muharram-Trauerns" am neunten Tag des ersten Monat des islamischen Kalenders. (Symbolbild)
Unterstützer der Hisbollah rufen Slogans und schwenken Fahnen während einer Massenkundgebung anlässlich des "Muharram-Trauerns" am neunten Tag des ersten Monat des islamischen Kalenders. (Symbolbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das schiitische Königreich Bahrain verurteilt die Gründung von «Bahrain-Hisbollah».
  • Die Gründermitglieder werden als Terroristen angeklagt.

Im Golfstaat Bahrain sind 169 Menschen wegen Bildung einer «terroristischen Organisation» angeklagt worden. In Anlehnung an die libanesische Hisbollah-Miliz hätten sie mit Unterstützung des iranischen Geheimdienstes eine «Terrororganisation namens Bahrain-Hisbollah» gegründet, sagte Generalstaatsanwalt Ahmad al-Hamadi am Dienstag. 111 der 169 Angeklagten befänden sich in Gewahrsam. Einen Termin für den Prozessbeginn nannte er nicht.

Einigen Beschuldigten wird laut Generalstaatsanwalt zur Last gelegt, im Ausland spezielle Trainings zur Handhabung von Waffen und Sprengsätzen erhalten zu haben. Diese Ausbildung soll vom Iran und dessen regionalen Verbündeten ermöglicht worden sein.

Strategisch wichtiger Punkt

Das mehrheitlich schiitische Königreich Bahrain wird von einer sunnitischen Herrscherdynastie regiert. In dem strategisch wichtigen Golfstaat kommt es regelmässig zu Gewalt, seit Proteste der schiitischen Opposition während des Arabischen Frühlings im Jahr 2011 blutig niedergeschlagen wurden. Seitdem wurden dutzende Oppositionelle zu langen Haftstrafen verurteilt. Die schiitische Al-Wefak-Bewegung wurde verboten.

Die Behörden beschuldigten mehrfach den schiitischen Iran und dessen Verbündete wie die Hisbollah, Gewalt zu schüren. Der Iran weist diesen Vorwurf zurück. Experten sehen die Anschuldigungen gegen die Hisbollah skeptisch, weil die Gruppierung zu den weltweit am besten ausgebildeten und ausgerüsteten Milizen zählt; die Gewalt in Bahrain hat sich aber vor allem durch Steinwürfe, Molotow-Cocktails und Rohrbomben gegen Polizeipatrouillen gezeigt.

Bahrain ist international strategisch wichtig. Dort befinden sich Flottenstützpunkte der USA und Grossbritanniens.

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