Eine Explosion hat am Dienstagmorgen die deutsche Stadt Leverkusen erschüttert. Über die Ursache ist noch nichts bekannt. Es gibt mindestens zwei Todesopfer.
Rauchwolke über Chemiepark Leverkusen
Eine dunkle Rauchwolke steigt über dem Chemiepark auf. Einsatzkräfte der Werkfeuerwehr sind im Einsatz. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Leverkusen hat eine Explosion die Umgebung erschüttert.
  • Die Rauchsäule ist kilometerweit sichtbar.
  • Mindestens eine Person ist dabei ums Leben gekommen.

In Leverkusen ist es in der Abfallverbrennungsanlage des Chemparks am Dienstagmorgen gegen 09.30 Uhr zu einer Explosion gekommen.

Bei den Rettungsarbeiten nach der Explosion im Leverkusener Chempark ist ein zweites Todesopfer gefunden worden. Das teilte der Betreiber Currenta am Dienstagabend mit. In einem Tanklager des Chemparks hatte es am Morgen eine Explosion gegeben.

Tank mit Lösungsmitteln explodiert

Die Anwohner wurden aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Nach Angaben der Stadt brennt ein Tank mit Lösungsmitteln.

«Die Löscharbeiten mussten warten, bis eine Stromleitung vom Netz getrennt war. Das ist nun geschehen. Die Löscharbeiten beginnen», teilte die Kommune am Dienstagmittag mit.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe ordnete das Ereignis in die Warnstufe «Extreme Gefahr» ein. Die Situation vor Ort sei laut Polizei aktuell noch unübersichtlich.

Mehrere Beschäftigte wurden bei dem Unglück zum Teil schwer verletzt, wie die Betreiberfirma Currenta am Dienstagmittag mitteilte. Bislang seien vier Schwerverletzte und zwölf Verletzte geborgen worden. Fünf Personen würden weiterhin vermisst.

Wie die Stadt am Nachmittag mitteilt, habe ein vermisster Mitarbeiter nur noch tot geborgen werden können.

«Wir sind tief betroffen über diesen tragischen Unfall und den Tod eines Mitarbeiters. Unser besonderes Mitgefühl gilt vor allem den Angehörigen, aber auch den Kollegen, die mit ihm zusammengearbeitet haben», erklärte der Chempark-Leiter Lars Friedrich.

Momentan werden noch vier weitere Mitarbeiter vermisst. Nach Angaben der Kölner Polizei wurden 31 Mitarbeiter verletzt, davon fünf schwer. Diese lagen demnach auf Intensivstationen in Krankenhäusern, wie die Behörde am Nachmittag unter Verweis auf ihren aktuellen Informationsstand erklärte.

Von Seiten des Betreibers war zuvor von 16 Verletzten die Rede. Demnach war ein Arbeiter lebensgefährlich verletzt, ein weiterer schwer. Die Rettungsarbeiten laufen weiterhin mit Hochdruck.

Stadt schliesst vorsorglich Spielplätze

Die Stadt Leverkusen hat vorsorglich Spielplätze in den Stadtteilen Bürrig und Opladen geschlossen. Von einer Eskalation der Lage sei nicht auszugehen, teilte die Stadt auf ihrer Homepage am Dienstag mit. Eine Einschätzung, ob in den Niederschlägen relevante Stoffe zu finden seien, war nach Auskunft des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) noch nicht möglich. Gleichwohl seien die Spielplätze in Bürrig und Opladen «temporär als Vorsichtsmassnahme bis auf Weiteres» geschlossen worden.

Die Messwerte seien aktuell im «grünen Bereich». Als Vorsichtsmassnahme riet die Stadt aber, Nahrungsmittel im Garten abzuwaschen.

Bayer doch nicht betroffen

Zuerst waren lokale Medien und Augenzeugen davon ausgegangen, dass der Chemiekonzern Bayer auch von der Explosion betroffen sei. Diese Information dementierte ein Sprecher des Unternehmens aber gegenüber «Focus online». Bayer sei nach aktuellem Stand nicht von den Folgen der Explosion betroffen.

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