Experten beraten zu Rückgang von Seegraswiesen im Wattenmeer

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Deutschland,

Auf einer Fachtagung in Deutschland wollen Experten über den dramatischen Verlust von Seegraswiesen beraten, die fürs Klima und die Tierwelt unerlässlich sind.

Wattenmeer
Die Seegraswiesen sind für den Lebensraum im Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer von grosser Bedeutung. (Archivbild) - dpa

Auf einer internationalen Fachtagung in Wilhelmshaven wollen Experten aus Deutschland, Dänemark und den Niederlanden über den Rückgang von Seegraswiesen im Wattenmeer beraten. Die grünen Halme sind nicht nur als Lebensraum wichtig, sondern auch für den Klimaschutz.

«Dieser Rückgang treibt uns um und macht uns Sorgen», sagt Ute Schlautmann, Leiterin der für die Tagung zuständigen Betriebsstelle Brake-Oldenburg des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Rund 80 Teilnehmer werden am 4. Juni erwartet.

Kohlenstoff-Speicher unter Bedrohung

«Seegraswiesen sind zuletzt auch stärker in den Fokus geraten, weil sie auch als wichtige Speicher für Kohlenstoff und Stickstoffverbindungen zum natürlichen Klimaschutz beitragen können», sagt Schlautmann. Die Pflanzen speichern klimaschädliches CO2 in ihren Blättern und an den Wurzeln.

Ausserdem sind die Seegraswiesen für den Lebensraum im Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer von grosser Bedeutung – etwa als Kinderstube für Fischarten oder als Nahrungsquelle für Ringelgänse und Pfeifenten.

Ursachen und Gegenmassnahmen

An der niedersächsischen Küste war das Vorkommen von Seegraswiesen zuletzt deutlich eingebrochen. Bei der letzten Gesamtkartierung 2019 stellten Wissenschaftler einen starken Rückgang von mehr als 70 Prozent im Vergleich zur Vor-Erhebung 2013 fest.

Nur noch auf insgesamt 8,6 Quadratkilometern wurden Seegraswiesen gefunden. An der Wattenmeerküste von Schleswig-Holstein dagegen sind die Seegrasbestände deutlich grösser.

Bei der Tagung wollen Wissenschaftler, Behördenvertreter und Naturschutzexperten unter anderem über die Gründe für den Rückgang und mögliche Gegenmassnahmen beraten. Als Gründe für den Flächenschwund werden etwa zu grosse Nährstoffeinträge (Eutrophierung), die Trübung des Nordseewassers und weitere veränderte Umwelt- und Klimabedingungen diskutiert.

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Kommentare

User #623 (nicht angemeldet)

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