Der frühere CEO von Wirecard, Markus Braun, weist vor Gericht alle Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zurück.
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Ehemaliger Chef von Wirecard Markus Braun. - POOL/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Markus Braun, Ex-Wirecard-Chef, weist alle Vorwürfe der Staatsanwaltschaft gegen sich ab.
  • Braun sieht sich mehreren schweren Anklagepunkten konfrontiert.
  • Etwa des gewerbsmässigen Bandenbetrugs, der Untreue und der Marktmanipulation.

Der frühere Wirecard-Chef Markus Braun hat alle Vorwürfe der Staatsanwaltschaft gegen sich zurückgewiesen. «Ich hatte keinerlei Kenntnisse von Fälschungen oder Veruntreuungen. Ich habe mich auch mit niemandem zu einer Bande zusammengeschlossen». Das sagte Braun am Montag im Prozess um die Milliardenpleite des insolventen Bezahldienstleisters vor dem Landgericht München I.

Braun äusserte sich im Verfahren zum ersten Mal selbst zu den Vorwürfen. Zuvor hatte seine Verteidigung alle Vorwürfe zurückgewiesen.

Braun ist wegen gewerbsmässigen Bandenbetrugs, Untreue, Marktmanipulation und unrichtiger Darstellung angeklagt. Momentan sitzt er in Untersuchungshaft. Bei einer Verurteilung drohen ihm viele Jahre Gefängnis.

Braun will Anklagepunkte zurückweisen

Braun sagte, er wolle alle Anklagepunkte «klar zurückweisen». Er ging dabei auf den 18. Juni 2020 ein, der der Schlüsseltag für den Skandal des damals im Deutschen Aktienindex (DAX) gelisteten Konzerns war. Das Unternehmen teilte damals mit, dass 1,9 Milliarden Euro nicht auffindbar seien.

Der Aktienkurs von Wirecard brach daraufhin ein. Kurz danach wurde bekannt, dass das Unternehmen Scheingeschäfte betrieben hatte.

«Tag tiefsten Bedauerns»

Braun sagte, der Tag sei für ihn ein «Tag des tiefsten Bedauerns, ich würde sogar sagen, ein Tag des Schmerzes». Sein Bedauern gelte den Aktionären von Wirecard, vor allem aber den Mitarbeitern des Unternehmens. Dass es Manipulationen gegeben habe, habe er nicht gewusst.

Der Fall Wirecard ist einer der grössten Skandale der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Mit den Scheingeschäften soll das Unternehmen seinen Umsatz künstlich aufgebläht haben. So sollen sie zu immer neuen Krediten gekommen sein und es bis in den Dax geschafft haben. Der Prozess um die Pleite läuft seit Dezember, neben Braun sind zwei weitere frühere Manager des Konzerns angeklagt.

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