Vor mehr als 100 Jahren raubten Briten Kunstschätze von unschätzbarem Wert: Die Benin-Bronzen. Nun wollen europäische Museen diese nach Nigera ausleihen.
Grosse königliche Statuen des Königreichs Dahomey aus den Jahren 1890-1892 im Quai Branly Museum-Jacques Chirac. Dahomey war ein westafrikanisches Königreich, aus dem die heutige Republik Benin hervorgegangen ist.
Grosse königliche Statuen des Königreichs Dahomey aus den Jahren 1890-1892 im Quai Branly Museum-Jacques Chirac. Dahomey war ein westafrikanisches Königreich, aus dem die heutige Republik Benin hervorgegangen ist. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Europäische Museen leihen sogenannte «Benin-Bronzen» an Nigeria aus.
  • Die Britten hatten die Kunstwerke vor mehr als 100 Jahren geraubt.

Im Streit um wichtige Kunstwerke aus dem heutigen Nigeria haben sich europäische Museen bereiterklärt, den Bau eines Museums in Nigeria zu unterstützen und Kunstwerke dorthin auszuleihen. Dies teilte eine Gruppe von neun europäischen Museen heute Samstag nach Gesprächen mit nigerianischen Partnern in Leiden (NLD) mit. Demnach soll in Benin-City (NGA) ein Museum für die sogenannten «Benin-Bronzen» gebaut werden.

Mehrere Tausend der filigranen Metall-Tafeln und Skulpturen mit Darstellungen von Königen, Kriegern und Hofszenen aus dem Palast des Königs von Benin im heutigen Nigeria waren 1897 bei einer britischen Strafexpedition geraubt worden. Sie sind heute verstreut in Museen der westlichen Welt.

Die europäischen Museen – darunter auch das Ethnologische Museum in Berlin, das Hamburger Museum für Kulturen und Künste der Welt und das British Museum in London – erklärten sich bereit, aus ihren Sammlungen auf Rotationsbasis Exponate für eine ständige Ausstellung in Benin-City auszuleihen. Die Einigung bedeute nicht, dass der Streit um das Eigentum an den Kunstwerken geklärt sei, heisst es in der Mitteilung. Dies sei jedoch Sache der nationalen Regierungen.

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