Esa-Chef: Europa muss bei Raketen an vorderster Front stehen

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Deutschland,

Josef Aschbacher bringt grosse Ziele in sein neues Amt als Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation Esa mit: Er will Europa an der Spitze des Raketenmarkts sehen - doch die Konkurrenz schläft nicht.

ariane 6
Künstlerische Darstellung der «Ariane 6». Foto: David Ducros/ESA/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Europa muss nach Ansicht des künftigen Generaldirektors der Europäischen Weltraumorganisation Esa auf dem Raketenmarkt wieder ganz vorn mitspielen.

«Wir müssen im Bereich der Trägerraketen an vorderster Front stehen. Der Druck ist hoch, er ist extrem hoch», sagte Josef Aschbacher am Donnerstag bei der Neujahrspressekonferenz der Esa in Paris. In diesem Jahr liege der Fokus auf dem Erstflug der Rakete Vega C und der Vorbereitung für den Erstflug der Ariane 6 im kommenden Jahr. Dies müsse wie geplant geschehen. «Ich werde mich auch darauf konzentrieren, was die nächste europäische Rakete danach sein wird», so Aschbacher weiter.

«Ich habe nicht die magische Lösung, was wir tun und wie wir es tun», sagte Aschbacher. Es sei aber klar, dass man in Europa zusammenarbeiten müsse, um Lösungen zu finden, insbesondere im Bereich der Trägerraketen. Der 58-jährige Österreicher kündigte an, sich so bald wie möglich auch mit dem EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton, der auch für Raumfahrt zuständig ist, zusammensetzen zu wollen. Vor allem das private US-Unternehmen SpaceX macht der europäischen Raumfahrt massive Konkurrenz. Das Unternehmen des Milliardärs Elon Musk setzt vor allem auf teils wiederverwendbare Raketen.

Der scheidende Esa-Direktor Jan Wörner bedankte sich bei allen, die ihn in den vergangenen Jahren unterstützt hätten. «Ich werde allen verzeihen, die gegen mich gekämpft haben», sagte er. Wörner hatte nach der Wahl Aschbachers im Dezember eigentlich angekündigt, sein Mandat bis zum Ende seiner Amtszeit im kommenden Sommer ausfüllen zu wollen. Ende vergangener Woche gab der Deutsche überraschend bekannt, doch bereits voraussichtlich Ende Februar abtreten zu wollen. «Ich glaube, es ist besser für Josef, nicht sechs Monate lang auf dem Wartesitz zu sitzen», begründete er seine Entscheidung nun. Er wolle ausserdem nicht die Position einer «Lame Duck» einnehmen.

Der 66-jährige Wörner ist seit 2015 Chef der Esa. Er steuerte zuvor unter anderem acht Jahre lang das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum in Köln. Sollte Aschbacher bereits im März das Steuer bei der Esa übernehmen, werde er bekanntgeben, wie es für ihn weitergehen werde, so Wörner.

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