Das Erzbistum Freiburg will den Opfern sexuellen Missbrauchs durch Angehörige der Kirche künftig mit regelmässigen Geldzahlungen helfen.
Erzbischof Stephan Burger
Erzbischof Stephan Burger - dpa/dpa/picture-alliance
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Das Wichtigste in Kürze

  • Konzept für langfristige Hilfen vorgelegt - Konsequenz aus Missbrauchsskandal.

Das teilte das Erzbistum am Mittwoch in der baden-württembergischen Stadt unter Verweis auf ein nun erarbeitetes neues Unterstützungskonzept mit. Zahlungen sollen demnach ab Januar 2020 fliessen.

Ausserdem ist unter anderem der Aufbau eines Pools von Fachleuten geplant, um Betroffene bei der Suche nach geeigneten Therapeuten zu unterstützen. Das Konzept trage «der Tatsache Rechnung, dass die Erfahrungen des Missbrauchs für Betroffene berufliche und gesundheitliche Langzeitfolgen mit sich bringen können», teilte das Bistum mit. Nach eigenen Angaben ist es das erste deutschen Bistum, das ein langfristiges Unterstützungsprogramm erarbeitete.

Die Entscheidung für Geldzahlungen sei «eine direkte Konsequenz aus den Gesprächen mit den Betroffenen und der Konfrontation mit den realen Folgen von Missbrauch», erläuterte der Freiburger Erzbischof Stephan Burger. «Sexueller Missbrauch an Minderjährigen hat lebenslange Folgen und kann die Existenz sowohl beruflich als auch gesundheitlich stark beeinträchtigen.»

Die katholische Kirche wird seit Jahren von Missbrauchsskandalen erschüttert. Eine von der Deutschen Bischofskonferenz in Auftrag gegebene Untersuchung, die im Herbst vorigen Jahres vorgelegt wurde, dokumentierte für die vergangenen Jahrzehnte bis zum Jahr 2014 anhand von internen Kirchenakten tausende Verdachtsfälle. Das Konzept des Freiburger Bistums ist eine Konsequenz aus der Studie.

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