Tieren, die im Wasser leben oder unmittelbar davon abhängig sind, macht die Dürre zu schaffen. Amphibien, Fische und Insekten sind vor allem betroffen.
Dürre
Die Dürre stellt für viele Tiere eine Herausforderung dar. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Tiere leiden unter der Trockenheit und Hitze.
  • Die hohen Wassertemperaturen machen Fischen sehr zu schaffen.
  • Für andere Tiere sind Wasserquellen hilfreich.

Die anhaltende Trockenheit mit hohen Temperaturen macht auch vielen Tieren zu schaffen. «Amphibien wie der Feuersalamander brauchen klare Quellbäche, damit ihre Larven darin heranwachsen können. Fische leiden unter hohen Wassertemperaturen und dem damit einhergehenden Sauerstoffmangel.» Das sagte Felix Ekardt, Vorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Sachsen, der Deutschen Presse-Agentur.

Aber auch viele Kleinstlebewesen oder Insekten seien an wasserführende Bäche, Teiche oder Flüsse gebunden. Wenn Gewässer austrockneten, habe das Auswirkungen auf einzelne Arten, aber auch auf das Gesamtgefüge des Ökosystems.

Dürre macht Austausch zwischen Lebensräumen schwierig

«Geht der Biotopverbund, also die Vernetzung von Lebensräumen, dadurch verloren, werden Populationen voneinander isoliert.» Das erklärte der Wissenschaftler. Ein Austausch sei dann nicht mehr möglich. Zahlreiche andere Wildtiere oder Insekten nähmen dagegen ihren Wasserbedarf über die Nahrung auf.

«Sind Nahrung und kühle Versteckmöglichkeiten ausreichend vorhanden, kommen sie gut durch den Sommer. Wichtig ist aber auch hier die Vernetzung der Lebensräume, um Ausweichmöglichkeiten zu haben.»

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Amphibien brauchen klare Wasserquellen. - Ingolf König-Jablonski/dpa/ZB/Archivbild

Laut Ekardt lässt sich der Verlust an Tieren in Dürrezeiten nur schwer zu beziffern. Das hänge von vielen Faktoren wie der Qualität der Lebensräume, der Nahrungsverfügbarkeit ab.

«Aussagen, ob die Trockenheit zu Verlusten im Bestand führt, müssen über mehrere Jahre wissenschaftlich untersucht werden. Generell sind Trockenheit und Hitze für viele Tiere zusätzliche Stressfaktoren, die nun zu anderen Belastungen hinzukommen.» Das sei etwa der Verlust von Lebensraum durch Versiegelung oder dessen Zerschneidung durch Strassen.

Wasserstellen, kühle Verstecke und Ruhe

«Kurzfristig ist es jetzt wichtig, Tieren an Wasserstellen, in Feuchtgebieten und Wäldern Rückzugsräume und Ruhe zu gönnen.» Das betonte Ekardt. Unnötige Störungen kosteten sie Energie und erhöhten ihren Wasserbedarf.

Insekten, Reptilien, Säugetiere und Vögel freuten sich über zusätzliche Wasserstellen. Teich und Wasserschalen auf dem Balkon oder im Garten sind dabei hilfreich. Trinkgefässe sollten dabei regelmässig gereinigt werden. Für Insekten seien aus dem Wasser ragende Stöckchen und Steine zum sicheren Landen nützlich.

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Vielen Tieren ist wegen der Dürre mit Wasserschalen geholfen. - Caroline SeidSeidel-Dissmannel/dpa-tmn

«Zusätzlich schätzen die Tiere jetzt kühle und feuchte Verstecke. Laubhaufen, der Kompost im Garten, Gebüsche, aber auch gemulchte Beete können Rettung in der Trockenheit und Hitze bedeuten», sagte Ekardt. Jeder könne dazu einen Beitrag im Garten oder auf dem Balkon leisten.

Auf längere Zeit helfe Tieren vor allem der Wasserrückhalt in der Landschaft. Zum Beispiel ist dies durch Gewässer-Renaturierungen, die Wiedervernässung trockengelegter Gebiete, mehr Wald und das Vernetzen von Lebensräumen möglich: «Biotopverbindungen verbinden einzelne, isolierte Populationen, ermöglichen einen Austausch sowie sichere Wanderungen.»

Anpassungsmöglichkeiten vieler Tierarten begrenzt

Ekardt erinnerte daran, dass es mit Ausnahme von 2021 zuletzt nur sehr trockene Jahre gab. Schnelle Anpassungsmöglichkeiten vieler Tierarten seien begrenzt und hingen stark von ihren Lebensräumen ab. «Es ist wichtig, dass wir Menschen Lebensräume generell erhalten, für mehr Wasserrückhalt in der Landschaft sorgen und diese wiedervernetzen. Essenziell ist hierbei auch, die Klimakrise einzudämmen, sonst erwarten uns immer mehr Hitzewellen.»

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