Der Anführer der Dschihadistenallianz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) hat seine Unterstützer zur Verteidigung der Provinz Idlib aufgerufen.
Abu Mohammed al-Dscholani im Jahe 2016
Abu Mohammed al-Dscholani im Jahe 2016 - Orient News/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mohhamed al-Dscholani wendet sich in Video an Unterstützer.

In einem am Sonntag veröffentlichten Video reagierte Abu Mohammed al-Dscholani damit auf die zuletzt zunehmenden Angriffe auf die HTS-Hochburg. Eigentlich sollte eine im September vereinbarte Pufferzone die Region vor solchen Angriffen schützen.

«Wir rufen jeden, der eine Waffe ergreifen kann, auf, zum Schlachtfeld zu kommen», sagte Al-Dscholani in dem Video. Die Regierung in Damaskus und ihre russischen Verbündeten hatten in den vergangenen Wochen die Zahl ihrer Luftangriffe auf die Provinz im Nordwesten des Landes erhöht. Das bedeute «den Tod aller vorherigen Absprachen», sagte der Dschihadisten-Kommandeur.

Wann und wo genau das Video aufgezeichnet wurde, war zunächst nicht bekannt. Zu sehen ist lediglich ein eher ländliches Umfeld, in dem ein Tarnkleidung tragender Al-Dscholani im Gras sitzt. Ein Aktivist gab an, er habe das Video im Norden der Provinz Hama aufgezeichnet. Einige Anzeichen deuten darauf hin, dass es unlängst nach einem Vorstoss der Truppen von Präsident Baschar al-Assad aufgenommen wurde.

Der russische Staatschef Wladimir Putin und sein türkischer Kollege Recep Tayyip Erdogan hatten im September bei einem Gipfel in Sotschi eine Waffenruhe zwischen den syrischen Regierungstruppen und den vorwiegend islamistischen Rebellen in Idlib vereinbart. Zudem beschlossen sie die Einrichtung einer 15 bis 20 Kilometer breiten Pufferzone um Idlib, aus der alle schweren Waffen sowie die dschihadistischen Kämpfer abgezogen werden sollten.

Zwar wurde die Vereinbarung nur teilweise umgesetzt, doch konnte damit zunächst eine Offensive der Regierungstruppen abgewendet werden. Anfang Januar drängte die Dschihadistenallianz HTS jedoch rivalisierende Rebellengruppen zurück und weitete ihre Kontrolle über praktisch ganz Idlib aus. Damit stieg das Risiko einer Konfrontation mit der Regierung.

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