Die deutsche Luftwaffe hat am Mittwoch sechs mit dem Coronavirus infizierte Italiener zur Behandlung nach Deutschland geflogen.
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Der MedEvac-Airbus der deutschen Luftwaffe von innen: Er bietet sechs Intensivpflegebetten und 44 weitere Liegeplätze. - sda - KEYSTONE/APA/Luftwaffe/Kevin Schrief
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Luftwaffe fliegt italienische Corona-Patienten zur Behandlung nach Deutschland.
  • Bisher wurden 73 Spitalplätze für italienische Patienten vermittelt.

Wegen der dramatischen Notlage norditalienischer Spitäler in der Corona-Krise bringt die deutsche Luftwaffe Patienten zur Behandlung nach Deutschland. Der Airbus A310 MedEvac flog am Samstag von Köln nach Bergamo. Dort holte die fliegende Intensivstation der deutschen Armee Patienten zur Intensivbehandlung nach Nordrhein-Westfalen.

Die Maschine kehrte am Mittag mit sechs schwer erkrankten Italienern an Bord nach Köln zurück. Dies sagte ein Sprecher der Luftwaffe der Nachrichtenagentur DPA.

«Europa muss zusammenhalten»

«In Zeiten grösster Not ist es selbstverständlich, dass wir unseren Freunden zur Seite stehen.» Dies sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) zu dem Einsatz.

«Deshalb holen wir mit unserer fliegenden Intensivstation der Luftwaffe jetzt Schwerstkranke aus Italien zur Behandlung nach Deutschland. Das ist ein wichtiges Zeichen der Solidarität. Europa muss zusammenhalten.»

MedEvac
Der Airbus A310 MedEvac, die fliegende Intensivstation der Bundeswehr. - dpa

Das Flugzeug wurde am frühen Nachmittag zurück in Köln erwartet. Die Patienten sollen zur Behandlung in zivile Spitäler gebracht werden. Nach DPA-Informationen sollen jeweils zwei Erkrankte im Katholischen Klinikum Bochum sowie in den Uni-Kliniken Köln und Bonn weiterbehandelt werden.

MedEcav-Airbus ist wichtigstes Glied in Rettungskette

Die Luftwaffe bezeichnet den MedEcav-Airbus als «wichtiges Glied in der Rettungskette zur medizinischen Evakuierung schwer verletzter Personen über grosse Distanzen». An Bord sind bis zu sechs Plätze für intensivmedizinische Behandlung.

Zudem gibt es 38 weitere Liegeplätze, wobei für 16 Patienten eine verstärkte medizinische Überwachung mit Monitoren möglich ist. Damit können 44 Patienten liegend transportiert werden.

Die medizinische Besatzung kann bis zu 25 Menschen zählen. Die Luftwaffe hält auf dem Flughafen Köln-Wahn immer einen MedEvac-Airbus in 24-Stunden-Bereitschaft.

Italien hat zu wenig Kapazitäten für Transport

Die Bundeswehr war vom italienischen Zivilschutz um Amtshilfe gebeten worden. Dies weil ihre eigenen Kapazitäten zur Verlegung der Patienten ins Ausland nicht ausreichten. Die italienische MedEvac-Maschine habe nur zwei Plätze für Patienten, die auf Beatmung angewiesen sind. Dies sagte ein Parlamentarier, der an der Organisation der Hilfsaktion beteiligt war.

Aus dem Aussendepartement hiess es, bislang seien 73 Spitalplätze für italienische Patienten in acht Bundesländern vermittelt worden.

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