Die «Alan Kurdi» hatte keine Lust mehr vor Lampedusa (I) zu warten. Das deutsche Rettungsschiff hat Kurs auf Malta genommen.
Alan Kurdi
Die von der Seenotrettungsorganisation Sea-Eye herausgegebene Aufnahme zeigt das Seenotrettungsschiff «Alan Kurdi» am 29.06.19 im Mittelmeer. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die «Alan Kurdi» mit 65 Flüchtlingen an Bord hat Kurs auf Malta genommen.
  • Matteo Salvini verbot dem deutschen Rettungsschiff die Einfahrt nach Lampedusa (I).

Das deutsche Rettungsschiff «Alan Kurdi» hat nach stundenlangem Warten vor der italienischen Insel Lampedusa Kurs auf Malta genommen.

Das schrieb die Hilfsorganisation Sea-Eye aus Regensburg am Samstagabend auf Twitter. Zuvor hatte das Schiff mit 65 Geretteten an Bord vergeblich auf die Erlaubnis zum Einlaufen in den Hafen gewartet. Italiens Innenminister Matteo Salvini hatte das strikt verboten.

«Wir können nicht abwarten, bis an Bord der Notstand ausbricht», sagte Sea-Eye-Einsatzleiter Gorden Isler am Samstag am Telefon. «Jetzt muss sich zeigen, ob andere europäische Regierungen die harte Haltung Italiens stützen oder den Menschen einen sicheren Hafen anbieten.»

Ohne Hilfe von aussen werde die Lage in zwei bis drei Tagen kritisch an Bord. In Malta werde die «Alan Kurdi» voraussichtlich am Sonntagmittag eintreffen.

«Alex»-Gerettete dürfen nach Lampedusa

Unterdessen erhielten die Menschen an Bord des italienischen Rettungsschiffes «Alex» Erlaubnis, in Lampedusa an Land zu gehen. Das teilte das italienische Innenministerium am Abend mit.

Das Schiff mit 41 geretteten Migranten war zuvor entgegen Salvinis Verbots in den Hafen der italienischen Mittelmeerinsel von eingelaufen. Salvini hatte zunächst verkündet, er selbst würde nicht erlauben, dass jemand von der «Alex» an Land gelassen werde.

Die Entscheidung, die Menschen an Land zu lassen, habe nun die Finanzpolizei zu Ermittlungszwecken getroffen. Sie untersteht dem Wirtschaftsministerium und nicht Salvinis Innenministerium.

Der relativ kleine Motorsegler ist nur für 18 Menschen zugelassen. Es waren aber 60 Menschen an Bord.

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