Deutscher Gewerkschaftsbund setzt sich für Homeoffice ein
Der Deutsche Gewerkschaftsbund besteht auf einen Rechtsanspruch auf Homeoffice. Der Entscheid über Homeoffice könne nicht allein bei den Arbeitgebern liegen.

Das Wichtigste in Kürze
- Wem es möglich ist die Arbeit von zu Hause auszuführen, soll ins Homeoffice gehen dürfen.
- Niemand soll zum Arbeiten von zu Hause aus gezwungen werden.
- Arbeitgeber sollen ihren Arbeitnehmern ein Gespräch bezüglich Homeoffice ermöglichen.
Diesen Anspruch solle es überall dort geben, wo das Arbeiten von zu Hause aus «machbar» sei. So der «Deutscher Gewerkschaftsbund»-Chef Reiner Hoffmann, der «Süddeutschen Zeitung» (Montagsausgabe). Es könne nicht sein, dass die Entscheidung über Homeoffice allein bei den Arbeitgebern liege.
Zugleich müsse aber auch sichergestellt werden, «dass niemand ins Homeoffice gezwungen werden kann», forderte Hoffmann. In der Corona-Pandemie reduzierten manche Firmen, deren Beschäftigte verstärkt von zu Hause arbeiteten, ihre Büroflächen.

«Für die Mitarbeiter droht dann die Reise nach Jerusalem: Wer zur Arbeit kommt, muss sich erstmal mühsam einen Platz suchen», kritisierte der DGB-Vorsitzende.
Deutscher Gewerkschaftsbund – Effektiver Plan
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hatte ursprünglich einen Rechtsanspruch auf Homeoffice angekündigt. Jedoch war er davon aber dann nach Einwänden aus der Union abgerückt. Sein Gesetzentwurf sieht nun lediglich vor, dass Arbeitnehmer das Recht auf ein Gespräch mit dem Arbeitgeber zum Thema Homeoffice bekommen. Bei einer Ablehnung soll der Arbeitgeber dies begründen müssen.
Die Gewerkschaften sähen Heils Rückzieher kritisch, sagte Hoffmann. Er begrüsste aber, dass der Arbeitsminister bei dem Thema vorgeschlagen habe, die Mitbestimmung der Betriebsräte zu stärken. Für Firmen ohne Betriebsräte forderte der «Deutscher Gewerkschaftsbund» -Chef weitere gesetzliche Regeln zum Homeoffice.