Deutsche und rumänische Polizei zerschlagen professionelles Schleusernetzwerk
Die deutsche und die rumänische Polizei sind am Mittwoch gegen eine Schleuserbande aus dem Bereich der organisierten Kriminalität vorgegangen, die fast 600 Migranten per Lastwagen in die Bundesrepublik geschmuggelt haben soll.

Das Wichtigste in Kürze
- Mindestens 600 Migranten geschmuggelt - Bereits zuvor mehrere Razzien.
Etwa 140 Beamten waren in beiden Ländern im Einsatz und durchsuchten 13 Wohnungen, berichtete die Bundespolizei in Potsdam. In Rumänien wurden ausserdem vier Verdächtige des kriminellen Netzwerks festgenommen.
An den seit etwa einem Jahr laufenden Ermittlungen gegen die Bande waren nach Angaben der Bundespolizei ausserdem türkische, ungarische und britische Sicherheitsbehörden sowie die europäische Polizeibehörde Europol beteiligt. Es hatte in den vergangenen Monaten bereits mehrere Razzien gegeben.
Der mutmassliche Hauptorganisator der Bande wurde im März in Grossbritannien gefasst, auch in der Türkei gab es Festnahmen. In Deutschland wurden zudem bereits mehrere Lastwagenfahrer verurteilt, die für die Bande arbeiteten.
Die Täter sollen Flüchtlinge aus dem Nahen Osten über die Türkei, Griechenland, Rumänien, Ungarn und Tschechien nach Deutschland geschleust haben. Die Ermittler gehen nach eigenen Angaben davon aus, dass sie mindestens 580 Menschen aus Ländern wie Syrien, dem Iran und dem Irak schleusten und dafür mindestens zwei Millionen Euro kassierten. Für die letzte Etappe von Rumänien nach Deutschland wurden die Migranten in Lastwagen versteckt.
Die Razzien vom Mittwoch stellten laut Bundespolizei den Abschluss der operativen Phase der Ermittlungen dar. Nach aktuellem Ermittlungsstand sei das Schleusernetzwerk nun endgültig zerschlagen worden, erklärte sie. Der im März in Grossbritannien gefasste mutmassliche Kopf der Bande sitzt dort in Auslieferungshaft. Er soll nach Deutschland überstellt und hierzulande vor Gericht gestellt werden.