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Deutsche Bahn: Generalsanierungen könnten deutlich länger dauern

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Deutschland,

Bis 2030 wollte die Deutsche Bahn Dutzende vielbefahrene Schienenkorridore sanieren. An dem Zeitplan gab es immer wieder Zweifel von Politik und Verbänden.

Riedbahn
Die Riedbahn ist die erste sanierte Strecke im Rahmen der sogenannten Generalsanierung. (Archivbild) - dpa

Die Modernisierung von mehr als 40 vielbefahrenen Bahnstrecken in Deutschland könnte deutlich länger dauern als bisher vorgesehen. Die Deutsche Bahn plant, sämtliche Projekte bis Mitte der 30er Jahre statt wie bisher Anfang der 30er Jahre abzuschliessen. Die Zahl der jährlichen Korridorsanierungen will sie dafür reduzieren.

Das geht aus einem Schreiben der für die Infrastruktur zuständigen Tochter DB InfraGo an andere Verkehrsunternehmen hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Es sei wichtig, dass bei den sogenannten Generalsanierungen ein Gleichgewicht zwischen Kapazitätsbeschränkung, Leistungsfähigkeit der Bauindustrie und dringenden Investitionsbedarfen ins Flächennetz gewahrt werde, heisst es darin.

«In Absprache mit der neuen Bundesregierung planen wir daher die Anzahl der Generalsanierungen auf 4 bis 5 pro Jahr anzupassen.» Das bedeute, dass die insgesamt 42 Generalsanierungen erst Mitte der 2030er-Jahre abgeschlossen sein werden.

Ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums sagte: «Wie im Koalitionsvertrag vereinbart, schauen wir uns das Korridorsanierungskonzept genau an und schärfen, wo nötig nach.» Derzeit erarbeite die InfraGo auf Basis von Rückmeldungen aus der Bau- und Bahnbranche einen Anpassungsvorschlag, «der auch eine zeitliche Streckung der Korridore beinhalten kann».

Zentraler Baustein für Modernisierung des maroden Netzes

Die Modernisierung Dutzender stark befahrender Streckenkorridore gilt als zentraler Baustein, um das marode Schienennetz nach und nach wieder auf Vordermann zu bringen. Die insgesamt 42 Strecken werden dafür für jeweils rund sechs Monate voll gesperrt und rundum saniert.

Den Anfang machte im vergangenen Jahr die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. In diesem Jahr ist die Strecke zwischen Hamburg und Berlin dran.

Zuletzt war geplant, im Jahr 2031 mit allen Strecken fertig zu sein. In den kommenden Jahren sollten bislang jährlich bis zu neun Strecken saniert werden – nicht alle so gross und komplex wie die Riedbahn oder Hamburg-Berlin. Dennoch hatte insbesondere die Union schon früh Zweifel an dem Zeitplan geäussert.

Schliesslich bedeuten die Vollsperrungen monatelange und erhebliche Einschränkungen für Fahrgäste und den Gütertransport. Im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung ist vereinbart, das Konzept zu überprüfen und möglicherweise anzupassen.

Auch die Wettbewerber der Deutschen Bahn im Güterverkehr halten eine Überarbeitung für notwendig und den bisherigen Zeitplan für zu ambitioniert.

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Kommentare

User #5166 (nicht angemeldet)

Deutschland, das Land der Bedenkenträger, Bremser und Verhinderer. Eine Weiterbildung in China könnte nicht schaden.

User #5429 (nicht angemeldet)

Bei uns könnte so eine Sanierung auch nichts schaden. Bin kurzlich durch die Lötschberg NEAT gefahren und der Wagen in dem ich sass schüttelte dermassen dass ich die Befürchtung hatte er würde entgleisen. Ich fragte dann den Kondiktör, er erklärte mir, dass der Wagen in Ordnung sei, lediglich die Schienen seien ausgeleiert. Das beruhigte mich aber nicht sehr.

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