Die katalanische Polizei wurde von Separatisten attackiert während einer Demonstration von Polizisten.
Katalanische Polizisten stellen sich in eine Reihe bei Demonstrationen in Barcelona. Demonstranten bewarfen sie mit Farbe.
Katalanische Polizisten stellen sich in eine Reihe bei Demonstrationen in Barcelona. Demonstranten bewarfen sie mit Farbe. - AP Photo
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Kurz vor dem Jahrestag des Unabhängigkeitsreferendums herrscht Chaos in Barcelona.
  • Separatisten greifen die katalanische Polizei an während Demonstrationen von Beamten.

Zwei Tage vor dem Jahrestag des katalanischen Unabhängigkeitsreferendums vom 1. Oktober 2017 ist es heute Samstag in Barcelona zu Krawallen gekommen. Die katalanische Polizei wurde von Separatisten attackiert, die sich einer Demonstration von Beamten der nationalen Polizeieinheiten Policía Nacional und Guardia Civil nähern wollten und daran gehindert wurden.

Die katalanischen Polizisten seien unter anderem mit Farbbeuteln und Eiern beworfen worden, berichteten spanische Medien unter Berufung auf die Behörden. Eine Person sei festgenommen worden. Über Verletzte wurde zunächst nichts bekannt.

Die katalanische Polizei hatte eine Kette gebildet, um die Demonstrationen der Separatisten und der zentralstaatlichen Sicherheitskräfte im Zentrum Barcelonas getrennt zu halten. Zahlreiche der rund 6000 Separatisten hätten mit Gewalt versucht, die Polizeikette zu durchbrechen. Dabei seien auch Demonstranten aneinandergeraten.

Chaos um Unabhängigkeit seit 2017

Rund 2000 Beamte der Nationalpolizei und der Zivilgarde waren auf die Strasse gegangen, um den Polizeieinsatz von 2017 zur Verhinderung des Unabhängigkeitsreferendums zu würdigen und eine Erhöhung der Bezüge zu fordern. Nach ihren Angaben verdienen die Angehörige der Regionalpolizei Mossos d'Esquadra in Katalonien deutlich mehr.

Am Montag jährt sich zum ersten Mal das als verfassungswidrig eingestufte Unabhängigkeitsreferendum. Nach der Abstimmung und einem anschliessenden Beschluss zur Abspaltung der wohlhabenden Region von Spanien hatte die Zentralregierung in Madrid Katalonien im Herbst 2017 unter Zwangsverwaltung gestellt.

Der damalige Regionalpräsident Carles Puigdemont floh ins Exil nach Belgien. Mehrere Minister der damaligen Regionalregierung und weitere Aktivisten der Separatistenbewegung sitzen in U-Haft. Nach dem Amtsantritt der neuen katalanischen Regierung im Mai wurde die Zwangsverwaltung beendet. Aber auch der neue Regionalpräsident Quim Torra besteht auf das «Recht auf Selbstbestimmung» der Katalanen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Carles Puigdemont