Russland hält das ukrainische AKW Saporischschja seit Anfang März besetzt. Nun sollen Putins Truppen den Chef verschleppt haben.
Saporischschja
Das Atomkraftwerk Saporischschja. Der Chef soll von russischen Truppen verschleppt worden sein. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Chef des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja soll verschwunden sein.
  • Nach Angaben aus der Ukraine soll er von den russischen Truppen verschleppt worden sein.
Ad

Ihor Muraschow, der Chef des Atomkraftwerks Saporischschja, soll von russischen Truppen entführt worden sein. Das teilte Petro Kotin, Präsident der Betreibergesellschaft Enerhoatom, am Samstag nach ukrainischen Angaben mit.

Der Generaldirektor des grössten europäischen Kernkraftwerks wurde demnach am Vortag von einer russischen Patrouille am AKW-Standort Enerhodar auf der Strasse gestoppt, aus dem Auto gezerrt und mit verbundenen Augen an einen unbekannten Ort gebracht.

Saporischschja
Russland hält das AKW seit Anfang März besetzt. - AFP

«Es gibt keine Erkenntnisse zu seinem Schicksal», teilte Kotin im Nachrichtenkanal Telegram mit. Muraschow müsse sofort freigelassen werden. Kotin forderte auch den Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) auf, sich für Muraschows Freilassung einzusetzen.

Keine Bestätigung aus Russland

Eine Erklärung von russischer Seite gab es zunächst nicht. Russland hält das AKW seit Anfang März besetzt. Es war immer wieder beschossen worden. Sowohl die russischen Besatzer als auch die ukrainischen Behörden warnten mehrfach vor einem möglichen atomaren Zwischenfall mit massiven Auswirkungen für ganz Europa.

Bereitet Ihnen der Ukraine-Krieg Sorgen?

Die IAEA setzt sich für rasche weitere Gespräche über eine Waffenstillstandszone um das AKW ein. Der staatliche russische Atomkonzern Rosatom, der das Kraftwerk gemeinsam mit russischen Einheiten kontrolliert, ist nach Angaben seines Managements bereit, über technische Aspekte einer Schutzzone zu reden.

Ad
Ad