Chef der ukrainischen Energiezollbehörde suspendiert

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Ukraine,

Die Ukraine hat den Energiezollchef Anatolij Komar nach Korruptionsvorwürfen vorläufig suspendiert.

Ukrainische Währung Hrywnja
In der Ukraine wurde Energiezollchef Komar nach Enthüllungen vorläufig entlassen. (Symbolbild) - sda

In der immer wieder von Korruptionsskandalen erschütterten Ukraine ist der Chef der Energiezollbehörde Anatolij Komar nach journalistischen Enthüllungen vom Dienst freigestellt worden. Die Suspendierung gelte für die Zeit der Überprüfung Komars, teilte der Zoll mit.

Eine entsprechende Anweisung hatte Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko gegeben. Komar soll nach Recherchen der TV-Sendung «Schemy» unweit von Kiew ein Haus im Wert von umgerechnet rund 1,4 Millionen Euro haben, das auf seinen pensionierten Schwiegervater registriert ist.

Zusätzlich besitzt die Familie den Angaben zufolge mehrere Wohnungen in Kiew, fährt teure Geländewagen, und die Tochter lernt an Privatschulen auf Zypern und in Grossbritannien. Komars offizielles Monatsgehalt betrage dabei nur etwas mehr als 1800 Euro. Der 44-Jährige bezieht aufgrund seiner fast 20-jährigen vorherigen Dienstzeit beim Geheimdienst SBU zusätzlich eine staatliche Rente. Er leitet die Energiezollbehörde seit Februar 2022.

Journalisten deckten Unstimmigkeiten im Fall Komar auf

Erst vor knapp zwei Wochen hatten Tausende vor allem junge Ukrainer für die Unabhängigkeit von Korruptionsermittlungsbehörden demonstriert. Diese waren zuvor von Präsident Wolodymyr Selenskyj faktisch der Generalstaatsanwaltschaft unterstellt worden. Der Staatschef musste nach westlichem Druck zurückrudern.

Die Unstimmigkeiten in den regelmässig veröffentlichten Einkommens- und Vermögenserklärungen von Komar waren nicht von den extra dafür geschaffenen Antikorruptionsbehörden aufgedeckt worden, sondern von Journalisten.

Seit dem russischen Einmarsch vom Februar 2022 wird der ukrainische Haushalt zu mehr als der Hälfte von vor allem Hilfsgeldern aus dem Ausland finanziert. Immer wieder gibt es Fälle, in denen Staatsdiener in Verdacht geraten, sich daran zu bereichern.

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Kommentare

Die Ukraine war schon lange vor dem Krieg auf der int. Korruptionsliste unter den schlimmsten Drei gelistet. Und jetzt, wo Milliarden in's Land fliessen, versickern Unsummen in privaten Hosentaschen. Nicht Kontrollierbar. Unmöglich! Wie denn auch? Ich denke, bald wimmelt es in diesem Land von neuen Milliardären....

User #2073 (nicht angemeldet)

Der Boss hat einen Sündenbock gefunden als Ablenkunsmanöver

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