Burkini-Streit in Grenoble (F): Zwei Schwimmbäder geschlossen
Im Streit um den Burkini bleiben zwei Schwimmbäder im französischen Grenoble geschlossen – trotz der Hitzewelle.

Das Wichtigste in Kürze
- In Frankreich bleiben zwei Schwimmbäder trotz Hitzewelle vorerst geschlossen.
- Grund ist der Streit um Burkinis – seit 2016 sind diese in Frankreich verboten.
- Bürgerrechtsgruppen wollten Musliminnen eine Abkühlung ermöglichen.
Im Streit um den Burkini bleiben zwei Schwimmbäder in Frankreich trotz der Hitzewelle vorerst geschlossen.
Die Stadtverwaltung in Grenoble im Osten des Landes erklärte, die Bademeister könnten die Sicherheit nicht mehr gewährleisten. In den Bädern hatte es Aktionen einer Bürgerrechtsgruppe gegeben, die Musliminnen eine Abkühlung ermöglichen wollten.
Burkini ist in Grenoble verboten
Die Bademeister seien Ziel von «Einschüchterungskampagnen» geworden, die zum Verstoss gegen geltende Regeln angestiftet hätten, erklärte das Rathaus. In Grenoble ist das Baden im Burkini - einem Ganzkörper-Badeanzug, der auch den Kopf bedeckt - verboten.

Ein von der französischen Bürgerrechtsgruppe Alliance Citoyenne (Bürgerallianz) veröffentlichtes Video zeigt eine der Aktionen.
Darauf sind fröhliche Frauen zu sehen, die im Wasser planschen und singen «Wir baden, wir werden baden». Einige tragen Burkinis, die meisten aber Bikinis oder Badeanzüge.
«Die Bademeister sind für die Sicherheit zuständig.» Und diese könnten sie nicht gewährleisten, wenn sie sich um einen Menschenauflauf kümmern müssten. Das hiess es vom Rathaus, dem der Grünen-Politiker Éric Piolle vorsteht.
Die Verwaltung verwies darauf, dass andere Gruppen nach der Burkini-Aktion verlangt hätten, nackt baden zu dürfen.
Burkini-Verbote sind umstritten
Burkini-Verbote sind in Frankreich heftig umstritten. 2016 hatte das oberste Verwaltungsgericht des Landes entschieden, dass Verbote an Stränden eine «Verletzung der grundlegenden Freiheitsrechte» darstellten. Frankreich hat mit rund fünf Millionen Muslimen die grösste Gemeinde in Europa.
