Georgi Gospodinow gewann den geschätzten International Booker Prize – der erste aus dem Bulgarischen ins Englische übersetzte Roman, dem das gelang.
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Der bulgarische Autor Georgi Gospodinov (l) und die Übersetzerin Angela Rodel (r) bei der Verleihung des International Booker Prize in London. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gospodinows Buch «Time Shelter» gewann den International Booker Prize.
  • Der Roman handelt von einer Alzheimer-Klinik, die ihren Patienten Zeitreisen simulieren.

«Time Shelter» von Georgi Gospodinow gewann erstmals als aus dem Bulgarischen ins Englische übersetzter Roman den renommierten International Booker Prize. Die Jury würdigte das Werk des 55-Jährigen in der Übersetzung von Angela Rodel als «brillanten Roman voller Ironie und Melancholie». In dem Buch geht es um eine Klinik, die Alzheimer-Patienten in die Vergangenheit bringt. Durch ihren Erfolg ziehe sie aber auch gesunde Menschen an, die dort dem Horror der Moderne entfliehen wollen.

«Es ist ein tiefgreifendes Werk, das sich mit einer sehr aktuellen Frage beschäftigt», sagte Juryvorsitzende Leïla Slimani einer Mitteilung zufolge. Sie zielte darauf ab, was mit uns passiere, wenn unsere Erinnerungen verschwänden. Zugleich biete das Buch neue Perspektiven auf Länder wie die Heimat von Georgi Gospodinow. Auch sein Land Bulgarien stand einst im Mittelpunkt des ideologischen Konflikts zwischen Kapitalismus und Kommunismus.

Das Preisgeld von 50'000 Pfund (rund 55'800 Franken) wird zu gleichen Teilen zwischen den jeweiligen Autoren und Übersetzern aufgeteilt. Der Literaturpreis ehrt die besten fremdsprachigen und ins Englische übersetzten Romane, die in Grossbritannien oder Irland veröffentlicht worden sind. Auf der Longlist hatte auch der Leipziger Clemens Meyer mit seinem Roman «Als wir träumten» gestanden. Er schaffte es jedoch nicht auf die Shortlist.

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