An der EU-Aussengrenze wurde ein Polizist aus Bulgarien erschossen. Der Schuss sei aus der Türkei gekommen, so der Generalsekretär des Innenministeriums.
Bulgarien
Ein Polizist aus Bulgarien wurde an der EU-Aussengrenze zu der Türkei erschossen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der Bewachung der EU-Aussengrenze wurde ein bulgarischer Polizist erschossen.
  • Der Schuss sie aus dem Staatsgebiet der Türkei gekommen.
  • Die Behörden Bulgariens gehen davon aus, dass Schleuser für den Tod verantwortlich sind.

Ein Polizist aus Bulgarien ist bei der Bewachung der EU-Aussengrenze zur Türkei erschossen worden. Der Schuss sei aus dem Staatsgebiet der Türkei gekommen, sagte der Generalsekretär des bulgarischen Innenministeriums, Petar Todorow, am Dienstag. Die bulgarischen Behörden gehen davon aus, dass Schleuser von Migranten geschossen haben.

Die Grenzpatrouille hatte, wie es hiess, am Montagabend ein Loch im Grenzzaun zur Türkei entdeckt. Aus der Türkei seien dann bis zu 15 weitere Schüsse gekommen, erläuterte Innenminister Iwan Demerdschiew. «Bei der eskalierenden Aggression, auch mit Schusswaffen, werden wir mit der notwendigen Stärke antworten», sagte er.

Festland von Bulgarien durch Drahtzaun geschützt

Staatspräsident Rumen Radew hielt sich zur Klimakonferenz in Ägypten auf. Er sprach von einem beispiellosen Fall, der «äusserst gefährlich und inakzeptabel» sei. Er erwarte, dass der türkische Botschafter in Sofia ins Aussenministerium bestellt werde.

Die auf dem Festland 259 Kilometer lange bulgarische EU-Aussengrenze zur Türkei wird seit 2014 teilweise durch einen Drahtzaun geschützt. Seit 2017 ist sie komplett umzäunt und mit Wärmebildkameras wird überwacht. Doch Schleuser öffnen immer wieder Löcher, damit Migranten die Grenze illegal passieren können. So werden die Migranten an den offiziellen Übergängen nicht registriert.

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Rumen Radew, Präsident von Bulgarien (Archiv). - AFP

Die bulgarische Grenzpolizei wird von 350 Soldaten sowie Armeefahrzeugen unterstützt. Trotzdem forderte Verteidigungsminister Dimitar Stojanow einen besseren Schutz der Grenze zur Türkei – etwa durch eine Betonmauer. «Der Grenzzaun zur Türkei hat Löcher, er ist unzuverlässig», sagte er im Privatsender bTV.

Die Menschen aus Krisengebieten wollen in der Regel nicht in dem ärmsten EU-Land bleiben, sondern nach Mittel- und Westeuropa weiterreisen. Etwa 12'000 illegal nach Bulgarien gelangte Migranten wurden dort nach Angaben des Innenministeriums in den ersten neun Monaten 2022 festgehalten.

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