Bulgarien verzeichnet einen signifikanten Rückgang irregulärer Grenzübertritte im Jahr 2022.
EU-Aussengrenze
Die bulgarische Polizei kontrolliert die EU-Aussengrenze zur Türkei. (Archivbild) - AFP

An Bulgariens EU-Aussengrenze zur Türkei sind in diesem Jahr bislang nach Angaben aus Sofia deutlich weniger irreguläre Grenzübertritte registriert worden. «Es gibt keinen verstärkten Migrationsdruck auf Bulgarien, sondern einen dauerhaften Trend zur Reduzierung», sagte der geschäftsführende Innenminister Kalin Stojanow am Mittwoch im Parlament. Seit Jahresanfang seien 5200 Versuche von «illegalem Passieren» der bulgarisch-türkischen Grenze verhindert worden.

Im Vorjahreszeitraum waren es 15 600 gewesen, betonte Stojanow. Im Landesinneren seien seit Jahresbeginn 260 Migranten festgehalten worden. 2023 seien im gleichen Zeitraum 1260 Migranten aufgehalten worden, sagte er weiter.

Flüchtlinge aus Kriegs- und Krisengebieten sowie Migranten überqueren die 259 Kilometer lange bulgarisch-türkische Landgrenze oft irregulär mit Hilfe von Schleusern.

Sofia drängt auf Aufhebung der Kontrollen an den Landgrenzen

Damit umgehen sie die Grenzübergänge, wo sie registriert werden müssten. Viele Migranten reisen dann über Serbien nach Mittel- und Westeuropa weiter, da sie in der Regel nicht in Bulgarien, dem ärmsten EU-Land, bleiben wollen.

Die EU-Grenzschutzagentur Frontex will die Anzahl ihrer Beamten an den bulgarischen EU-Aussengrenzen zur Türkei und zu Serbien ab 20. März verdreifachen. Dann sollen in Bulgarien bis zu 600 weitere Frontex-Beamten eingesetzt werden.

Das Balkanland soll ab Ende März dem Schengen-Raum offener Grenzen beitreten – allerdings vorerst nur mit seinen Luft- und Seegrenzen. Sofia drängt auf eine baldige Aufhebung der Kontrollen auch an den Landgrenzen.

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