Britischer ESC-Kandidat Olly Alexander unter Antisemitismus-Verdacht

Jasmin Diop
Jasmin Diop

Grossbritannien,

Olly Alexander soll Grossbritannien 2024 beim ESC vertreten. Israel protestiert und wirft dem Sänger die Unterzeichnung eines pro-palästinensischen Briefes vor.

ESC Olly Alexander
Der britische ESC-Kandidat Olly Alexander Anfang Dezember in London. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Sänger Olly Alexander wurde vergangene Woche als britischer ESC-Kandidat bekannt gegeben.
  • Die israelische Botschaft sieht mit der Wahl die gebotenen Unparteilichkeit verletzt.
  • Dem Sänger wird vorgeworfen, einen pro-palästinensischen Brief unterzeichnet zu haben.

In der vergangenen Woche gab die britische Rundfunkanstalt BBC bekannt, den Künstler Olly Alexander (33) 2024 zum ESC zu schicken. Alexander, der auch als Soloprojekt «Years & Years» auftritt, hat es bereits zu internationaler Berühmtheit gebracht. Unter anderem war er jüngst als Schauspieler in der von der Kritik gefeierten Miniserie «It's a Sin» zu sehen. 2015 schaffte er es mit der Single «King» auf Platz Eins der britischen Charts.

Olly Alexander Elton John
Olly Alexander teilte sich die Bühne bereits mit grossen Namen wie Elton John. (Archivbild) - keystone

Wenig erfreut über die Berufung von Olly Alexander zeigte sich nun die israelische Botschaft in London. Wie unter anderem die «FAZ» berichtet, übten die Verantwortlichen scharfe Kritik an der Entscheidung BBC.

Stein des Anstosses ist Alexanders Unterzeichnung eines offenen Briefes der LGBTQ+-Gruppe «Voices4London». In diesem waren unter anderem die Militäraktionen Israels im Gazastreifen als «Genozid» und das Land als «Apartheitsstaat» bezeichnet worden.

Botschaft rät Olly Alexander LGBTQ+-freundliches Israel zu besuchen

In Reaktion auf einen kritischen Artikel des «Telegraph» meldete sich die Botschaft unter anderem via X (ehemals Twitter) zu Wort.

In dem Tweet wenden sich die Verantwortlichen auch direkt an Alexander, der öffentlich für die Rechte queerer Personen eintritt:

«Offensichtlich hat Olly Alexander seine Ausbildung an der Schule für den Nahen Osten auf TikTok absolviert. Wir würden gerne eine Reise für Dich arrangieren, um die Stätten des Massakers vom 7. Oktober in Israel zu besuchen, wo die Rechte von LGBTQ+ [Menschen] gefeiert, geschützt und geachtet werden. Leider können unsere Nachbarn nicht dasselbe garantieren.»

«Parteiisch und entmenschlichend»

Botschaftssprecherin Orly Goldschmidt sehe laut «FAZ» in der Entsendung des 33-Jährigen einen Grund zur Sorge. Olly Alexander unterstütze parteiische Ansichten zu Israel und verbreite eine «entmenschlichende Sprache für Israelis». Der BBC warf sie vor, ihre Verpflichtung zur Unparteilichkeit zu verletzen.

Weder der Sänger noch die BBC haben bislang öffentlich zu den auch von weiteren Organisationen geäusserten Vorwürfen Stellung genommen.

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