Wegen Corona-Langzeitfolgen konnte Berlusconis Prozess nicht fortgesetzt werden. Nun verweigert er ein Gesundheitsgutachten für die Prozess-Wiederaufnahme.
Silvio Berlusconi
Im Prozess zu den «Bunga-Bunga-Partys» fordert die italienische Regierung Schadenersatz von Ex-Regierungspräsident Silvio Berlusconi. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Berlusconi erkrankte vor einem Jahr an Corona und leidet unter Langzeitfolgen.
  • Deswegen wurde sein «Bunga-Bunga-Prozess» eingestellt.
  • Nun verweigert er ein Gesundheitsgutachten zur Prozess-Wiederaufnahme.

Der Fortgang des Prozesses gegen Silvio Berlusconi um seine «Bunga-Bunga-Partys» ist offen. Der konservative ehemalige italienische Ministerpräsident lehnt ein vom Gericht in Mailand angeordnetes Gutachten zu seinem physischen und psychischen Zustand ab. Zudem kündigte er am Donnerstag brüskiert an, nicht mehr persönlich vor Gericht zu erscheinen.

Eigentlich hätte das Gericht das Gutachten bis zum 5. November haben wollen. Wegen der Weigerung Berlusconis sei das aber nun hinfällig.

Gutachten verletze Ehre

Der Politiker, der bald 85 Jahre alt wird, beklagt, dass so ein Gutachten seine Ehre verletze und eine «Vorverurteilung» darstelle. «Das kann ich nicht akzeptieren.» Die Kammer hatte am Mittwoch die Untersuchungen Berlusconis angeordnet. Nun muss das Gericht entscheiden, wie und wann es weiter geht.

Das Verfahren in Mailand und ein weiteres in Siena waren mehrfach wegen Berlusconis gesundheitlicher Probleme aufgeschoben worden. Der Parteichef der konservativen Forza Italia leide nach einer Corona-Infektion noch an den Langzeitfolgen, hiess es dazu.

Berlusconi ist wegen Zeugenbestechung im Zusammenhang mit einem früheren Prozess um «Bunga-Bunga-Partys» mit jungen Frauen angeklagt.

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