Berliner Polizeischüler sollen erstmal Deutsch statt Englisch lernen
Berlins zukünftige Polizisten sind zu schlecht im Deutsch. Die neue Leiterin der Polizeiakademie zieht nun die Konsequenzen zu lasten des Englischunterrichts.

Das Wichtigste in Kürze
- In Berlin lernen angehende Polizisten wieder mehr Deutsch als Englisch.
- Englisch sei zwar wichtig in einer Touristenstadt, trotzdem müsse man Deutsch auch können.
Berlins Polizeischüler sollen künftig weniger Englisch lernen und dafür mehr Deutschunterricht bekommen, um sprachliche Defizite aufzuholen.
Das kündigte die neue Leiterin der sogenannten Polizeiakademie, Tanja Knapp, am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses der deutschen Hauptstadt an. «In der Hauptstadt ist es natürlich sinnvoll, dass man bei vielen Touristen auch Englisch sprechen kann. Wenn aber die Grundvoraussetzungen in Deutsch noch nicht so gut sind, ist eine Konzentration auf Deutsch angezeigt.» Das soll voraussichtlich zum 1. März umgesetzt werden.
Knapp sagte, es gebe bei vielen Polizei-Auszubildenden «grundsätzliche Schwierigkeiten im sprachlichen Bereich (...) bei Rechtschreibung, Zeichensetzung und beim schriftlichen Verfassen von Texten. Und es ist nicht ganz einfach, das zu kompensieren in der Ausbildungszeit».
An der sogenannten Polizeiakademie werden fast 2500 junge Nachwuchspolizisten von 230 Lehrern und Dozenten ausgebildet. Sehr viele haben einen Migrationshintergrund, es gibt ganz verschiedene Schulabschlüsse.