Papst Franziskus soll Georg Gänswein angewiesen haben, Rom zu verlassen. Der Kurienerzbischof kehrt offenbar zurück in sein Heimatbistum.
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Gänswein (l.) und Papst Franziskus - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gänswein soll Rom offenbar ohne Amt verlassen.
  • Papst Franziskus soll ihm diese Anweisung gegeben haben.
  • Entscheidung fiel nach «mehrwöchigem Hin und Her».

Der langjährige Privatsekretär von Papst Benedikt XVI., der Kurienerzbischof Georg Gänswein, soll nach Informationen der Tageszeitung «Welt» in sein deutsches Heimatbistum Freiburg zurückkehren – und zwar ohne Amt.

Papst Franziskus habe den 66-Jährigen angewiesen, Rom bis spätestens 1. Juli zu verlassen, berichtete die Zeitung am Freitag. Nach dpa-Informationen laufen Gespräche über den Wechsel, diese seien aber noch nicht abgeschlossen.

«Mehrwöchiges Hin und Her» vor Entscheidung

Die Entscheidung dazu sei schon im Mai bei einer Privataudienz gefallen, berichtet die «Welt» und beruft sich auf mehrere hochrangige Kirchenquellen. Der Entscheidung soll «ein mehrwöchiges Hin und Her» vorausgegangen sein. Gänswein soll verschiedene Aufgaben vorgeschlagen haben. Franziskus dagegen habe an eine Tätigkeit als Theologieprofessor gedacht.

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Georg Gänswein (r.) am Sarg von Papst Benedikt. - Keystone

Ein Sprecher des Erzbistums Freiburg teilte auf Anfrage mit, die Bistumsleitung könne zu dem Bericht keine Stellung nehmen. Erst Mitte Mai hatte Gänswein im Freiburger Münster einen Gottesdienst geleitet.

Seit dem Tod Benedikts XVI. an Silvester 2022 hatte Gänswein darauf gewartet, dass ihm Papst Franziskus eine neue Aufgabe zuweist. Dreimal empfing er ihn zu einer offiziellen Privataudienz. Es gab Spekulationen über eine mögliche Versetzung als Vatikan-Botschafter nach Costa Rica oder darüber, dass Gänswein Erzbischof von Bamberg werden könnte. Kurz nach dem Tod Benedikts hatte Gänswein Anfang des Jahres das Buch «Nichts als die Wahrheit» veröffentlicht, das vielfach als Kritik an Franziskus verstanden wurde.

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