Beim Sturm auf spanische Grenzanlage starben 23 Migranten
Drama in Melilla! Bei einem Sturm auf den Grenzzaun zwischen Marokko und Melilla kamen 23 Menschen ums Leben.

Das Wichtigste in Kürze
- Tausende Migranten versuchten, den Grenzzaun der spanischen Exklave Melilla zu stürmen.
- Dabei sind mindestens 23 Menschen gestorben.
Bis zu 2000 Menschen versuchten durch einen Grenzzaun zwischen Marokko und Melilla zu gelangen. Während dem Eindringen in die spanische Exklave sind Medienberichten zufolge zunächst 18 Migranten ums Leben gekommen.
Das meldeten die spanischen Zeitungen «El País» und «La Vanguardia» am späten Freitagabend. Dies unter Berufung auf Angaben der Behörden der nahe gelegenen marokkanischen Stadt Nador. Zuvor war von fünf Toten berichtet worden. Später stieg die Opferzahl auf 23.
Viele Polizisten beim Sturm verletzt
Zudem seien beim Sturm weitere 63 Migranten und etwa 140 marokkanische Polizisten verletzt worden. Das marokkanische Innenministerium warf den Migranten vor, Gewalt eingesetzt zu haben. Sie stammen demnach aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara.

133 Migrantengelang es, die beiden parallel verlaufenden sechs Meter hohen Zäune zu überwinden und auf spanisches Gebiet zu gelangen. Auf Videobildern im Internet war folgendes zu sehen: überwiegend jungen Männer freudestrahlend, singend und tanzend durch die Strassen von Melilla rannten. Sie kamen in ein Notaufnahmelager.
Melilla wird immer wieder gestürmt
Marokko war 1956 von Frankreich und Spanien unabhängig geworden. Dennoch hält Spanien dort weiterhin zwei Exklaven: Melilla und das 250 Kilometer weiter westlich gelegene Ceuta an der Meerenge von Gibraltar. Beide werden von Rabat beansprucht.
Oft Zehntausende Afrikaner vorwiegend aus Ländern südlich der Sahara warten auf eine Chance, in die EU zu gelangen. Meistens versuchen mehrere Hundert Menschen auf einmal, die Grenzbeamten zu überraschen und so über die Grenze zu kommen.