Bei der Demo in Barcelona für Carles Puigdemont gibt die Polizei Warnschüsse ab

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Spanien,

Am Rande einer Demonstration von mehr als 50 000 Menschen in Barcelona gegen die Festnahme des katalanischen Separatistenführers Carles Puigdemont in Deutschland haben Polizeibeamte auch Warnschüsse in die Luft abgegeben.

Die Justiz in Schleswig-Holstein prüft jetzt, ob Puigdemont an Spanien ausgeliefert wird. Der 55-Jährige wurde am Sonntagnachmittag zunächst in die Justizvollzugsanstalt Neumünster gebracht. An diesem Montag soll er zur Identitätsfeststellung dem zuständigen Amtsgericht vorgeführt werden. Über die Frage, ob Puigdemont in Auslieferungshaft zu nehmen sei, habe das Schleswig-Holsteinische Oberlandesgericht zu entscheiden, erklärte Vize-Generalstaatsanwalt Ralph Döpper.

Spanien muss seinen Angaben zufolge nun Unterlagen vorlegen, aus denen sich ein Grund für eine Auslieferung ergibt. Das Oberlandesgericht prüfe dann, ob eine Übergabe Puigdemonts an die spanischen Behörden rechtlich zulässig ist.

Sollten keine rechtlichen Hindernisse einer Auslieferung im Wege stehen, werde anschliessend die Generalstaatsanwaltschaft Schleswig entscheiden, sagte Döpper.

In Barcelona kam es zu Zusammenstössen mit der Polizei, die auch Schlagstöcke einsetzte. Polizeibeamte gaben auch Warnschüsse in die Luft ab. Es gab mindestens vier Festnahmen. Auf Fotos und Videos war zu sehen, dass Demonstranten die Polizei mit Gegenständen bewarfen. Auch mindestens 23 Beamte erlitten dort Verletzungen.

Bei Protesten in Katalonien gegen die Festnahme von Separatistenführer Carles Puigdemont in Deutschland sind mindestens Hundert Menschen verletzt worden. 92 wurden allein in der regionalen Hauptstadt Barcelona verletzt, wo am Sonntagabend mehr als 50 000 Menschen auf die Strasse gegangen waren, berichteten die Rettungskräfte bei Twitter. Bei kleineren Veranstaltungen in Lleida wurden sieben weitere verletzt, in Tarragona eine Person.

Der ehemalige Regionalpräsident war am Sonntagmittag bei der Einreise aus Dänemark auf einer Autobahnraststätte an der A7 bei Schleswig gestoppt und festgenommen worden. Grundlage sei ein europäischer Haftbefehl, erklärte das Landespolizeiamt in Kiel. In Spanien wird wegen des Unabhängigkeitsreferendums vom Oktober unter anderem wegen des Verdachts auf Rebellion gegen Puigdemont ermittelt.

Die Polizei setzte gegen die Demonstranten auch Schlagstöcke ein.
Die Polizei setzte gegen die Demonstranten auch Schlagstöcke ein. - EPA

Der Oberste Gerichtshof Spaniens hatte am Freitag Strafverfahren gegen Puigdemont und weitere zwölf Regionalpolitiker eröffnet. Gegen sieben Separatisten, die sich ins Ausland abgesetzt hatten, wurden neue Haftbefehle erlassen, darunter auch gegen Puigdemont. Ihm drohen in der Heimat bis zu 30 Jahre Haft.

Das Wichtigste in Kürze

  • 55'000 Menschen demonstrierten am Sonntag gegen die Verhaftung des früheren Katalanen-Chef Puigdemont.
  • Bei Zusammenstössen mit der Polizei, die auch Schlagstöcke einsetzte, wurden insgesamt 50 Menschen verletzt.
  • Auf Videos ist zu sehen, wie die Gesetzeshüter sogar Warnschüsse abgeben.

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