Begnadigte Mörderin Jacqueline Sauvage ist tot
Die durch den Mord an ihrem gewalttätigen Ehemann zu Bekanntheit gelangte Französin Jacqueline Sauvage ist tot.

Das Wichtigste in Kürze
- Französin wurde durch Mord an gewalttätigem Ehemann bekannt.
Die 72-Jährige sei am Dienstag beerdigt worden, teilte eine ihrer Töchter am Mittwoch mit. Wie die Tageszeitung «La République du Centre» berichtete, starb Sauvage bereits am 23. Juli in ihrem Haus in La Selle-sur-le-Bied im Département Loiret.
Sauvage habe durch ihren Fall das Bewusstsein für misshandelte Frauen und die stillschweigende Duldung der Gewalt durch die Gesellschaft geweckt, erklärte ihre Anwältin Nathalie Tomasini nach Sauvages Tod.
Sauvage hatte ihren Mann 2012 nach 47 Ehejahren mit Gewehrschüssen in den Rücken getötet. Vor Gericht gaben sie und ihre Töchter an, von ihm jahrelang geschlagen und missbraucht worden zu sein. Als Opfer häuslicher Gewalt wurde Sauvage für viele Franzosen zu einer Symbolfigur - ihre Verurteilung zu zehn Jahren Haft sorgte deswegen bei vielen für Empörung.
Nach vier Jahren Haft wurde sie 2016 im Alter von 69 Jahren vom damaligen Präsidenten François Hollande begnadigt. Hunderttausende Menschen hatten Petitionen für ihre Begnadigung unterschrieben. Die Entscheidung des Sozialisten Hollande stiess jedoch insbesondere bei Richtern in Frankreich auf Kritik.