Eine wilde Bärin tötet einen Jogger in Norditalien. Soll das Tier nun abgeschossen werden oder nicht? Die Debatte wird hitzig geführt.
bär jogger italien trentino
Zahlreiche Menschen begleiten die Trauerfeier des bei einem Bärenangriff während einer Jogging-Tour in der norditalienischen Provinz Trentino getöteten 26-Jährigen. - Provinzregierung Trentino/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die «Problembärin» JJ4 soll doch nicht abgeschossen werden, sagt ein Gericht in Italien.
  • Einer von Tierschutzvereinen eingelegten Berufung wurde stattgegeben.
  • JJ4 tötete vergangenen Woche im italienischen Trentino einen 26-jährigen Jogger.
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Es geht um die «Problembärin» JJ4 in der norditalienischen Provinz Trentino: Das Verwaltungsgericht der Provinz hat den Abschussbefehl, den Regionalpräsident von Trentino-Südtirol Maurizio Fugatti in der vergangenen Woche erlassen hatte, vorerst ausgesetzt und damit der von Tierschutzvereinen eingelegten Berufung stattgegeben, hiess es in einem Dekret, das am Freitag veröffentlicht wurde.

Die Vereine LAV und LAC, die bereits zuvor den Abschussbefehl scharf kritisierten, hatten bei dem Gericht Berufung eingelegt. Dem Dekret zufolge wird es am 11. Mai eine Anhörung vor dem Gericht in Trient geben.

Debatte spitzt sich zu

Ein 26-jähriger Jogger wurde in der vergangenen Woche in der Trentiner Gemeinde Caldes in einem bei Wanderern und Touristen beliebten Tal (Val di Sole) von der Bärin attackiert und getötet. Ein DNA-Abgleich bestätigte dies. Es handelt sich bei ihr um die Schwester des 2006 in Bayern erschossenen «Problembären» Bruno.

Bereits 2020 sollte das Bärenweibchen erlegt werden. Es hatte damals zwei Menschen, einen Vater und seinen Sohn, auf dem Monte Peller angegriffen. Auch 2020 entschied ein Gericht gegen die Tötung.

Haben Sie Angst vor Bären?

In Italien hat sich seit dem Tod des Trentiner Joggers die Debatte um das Zusammenleben von Bär und Mensch indes zugespitzt. Die Provinz will die Bärin töten und generell die Bärenanzahl in dem Gebiet massiv verringern.

Tierschutzvereine kritisieren die Pläne. Der Tierschutzverein LAV kommentierte das Dekret des Gerichts bei Twitter so: «Die Bären und Bürger des Trentino haben das Recht, in Frieden zusammenzuleben!»

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