Inmitten des Angriffs auf eine Geburtsstation in Kabul hat eine Frau in einem Schutzraum ihr Baby zur Welt gebracht.
Bei dem Anschlag verwaiste Neugeborene
Bei dem Anschlag verwaiste Neugeborene - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Hebamme schildert dramatische Niederkunft in Schutzraum.

«Die Mutter lag in den Wehen und hat versucht, keinen Mucks zu machen», schilderte eine Hebamme am Freitag am Telefon dieGeburt. «Sie hat ihrem Neugeborenen sogar einen Finger in den Mund gesteckt, damit es nicht schreit.»

Bei dem Angriff auf das Bartschi-Nationalkrankenhaus in Kabul am Montag wurden 24 Menschen getötet, darunter elf Frauen und drei Neugeborene auf der Entbindungsstation. Zehn weitere Frauen hatten in Schutzräumen Zuflucht gefunden, während die Angreifer von Raum zu Raum gingen und um sich schossen.

Im Schutzraum half die Hebamme der Schwangeren bei der Niederkunft: «Wir haben ihr mit unseren blossen Händen geholfen, wir hatten nichts in dem Raum ausser etwas Toilettenpapier und unsere Schleier», schilderte sie. «Als das Baby da war, haben wir die Nabelschnur mit unseren Händen durchtrennt. Wir haben unsere Schleier genommen, um das Baby und die Mutter darin einzuwickeln.»

Von draussen hörten die verängstigten Frauen, wie die Taliban sie aufforderten, die Tür zu öffnen. «Aber wir wussten, dass es keine Sicherheitsleute waren», sagte die Hebamme.

Bei dem Angriff auf die von Ärzte ohne Grenzen betriebene Klinik hatten die Täter nach Angaben der Organisation gezielt Mütter getötet. Zu dem Anschlag bekannte sich niemand, die USA machten jedoch die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verantwortlich. Drei Angreifer wurden erschossen.

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