Der Chefredakteur der «Bild», Julian Reichelt, wurde durch Axel Springer SE befristet freigestellt. Grund dafür sind interne Ermittlungen.
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Julian Reichelt ist inmitten eines laufenden Compliance-Verfahrens durch Axel Springer SE befristet freigestellt worden. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gegen den «Bild»-Chefredakteur Julian Reichelt läuft ein Compliance-Verfahren.
  • Bis zur Klärung der Vorwürfe soll er nun von seinen Funktionen freigestellt sein.
  • Für ihn springt die Chefredakteurin von «Bild am Sonntag», Alexandra Würzbach, ein.

Der Chefredakteur der deutschen Boulevardzeitung «Bild», Julian Reichelt, ist inmitten eines laufenden Compliance-Verfahrens befristet freigestellt worden. Reichelt habe den Vorstand darum gebeten, bis zur Klärung der Vorwürfe befristet von seinen Funktionen freigestellt zu werden. Das teilte der Medienkonzern Axel Springer SE am Samstag in Berlin mit.

Die Freistellung durch Axel Springer SE ist erfolgt

Die Freistellung sei inzwischen erfolgt, hiess es weiter. Reichelt, der Vorsitzender der «Bild»-Chefredaktionen und Sprecher der «Bild»-Geschäftsführung ist, weise die Vorwürfe zurück.

In einer internen Nachricht an Kolleginnen und Kollegen, schrieb Reichelt, «Bild» und die Menschen bei «Bild» seien sein Leben. Er habe immer alles dafür getan, dass es «Bild» gut gehe. Das «tue ich auch heute, auch wenn es mir unendlich schwerfällt.»

«Bild»-Chefredakteur Julian Reichelt weist Vorwürfe zurück

Deswegen habe er den Vorstand gebeten, ihn vorerst zu beurlauben. Dazu wolle er beitragen, «unangreifbare Aufklärung zu betreiben und die Vorwürfe zu prüfen, die gegen mich erhoben wurden.»

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Bild-Chefredakteur Julian Reichelt. - Keystone

Vor Tagen war das Compliance-Verfahren gegen Reichelt, der seit fast 20 Jahren in unterschiedlichen Funktionen für Springer tätig ist, bekanntgeworden. Eine solche Untersuchung in einer Firma zielt darauf ab, zu prüfen, ob das Verhalten regelkonform war. Zudem auch, ob die Richtlinien einer Firma eingehalten worden sind.

Axel Springer SE betonte: «Die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen. Daher wird das Unternehmen derzeit keine weiteren Angaben zum Verfahren und zum Gegenstand der Vorwürfe machen.»

«Spiegel» berichtete von Machtmissbrauch

Der «Spiegel» hatte unter Berufung auf Informationen berichtet, dass es Vorwürfe von mehreren Beschäftigten geben soll. Dies nach Andeutungen des Satirikers Jan Böhmermann in seiner ZDF-Show vor gut einer Woche. Der «Spiegel» schrieb von Machtmissbrauch und Ausnutzung von Abhängigkeitsverhältnissen.

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Neue Details zu den Ermittlungen gegen «Bild»-Chef Julian Reichelt. - Keystone

In der Zwischenzeit übernimmt die Chefredakteurin von «Bild am Sonntag» und Mitglied der Chefredaktion der Bild-Gruppe, Alexandra Würzbach. Sie ist nun mit der Führung der Redaktion von Deutschlands grösster Boulevardzeitung vertraut, wie der Konzern weiter mitteilte.

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