In der Türkei endet am Montagmorgen ein 17 Tage langer harter Lockdown - Ausgangbeschränkungen am Wochenende bleiben aber weiterhin bestehen.
Blick auf Restaurants unter der Galata-Brücke in Istanbul. Foto: Mirjam Schmitt/dpa
Blick auf Restaurants unter der Galata-Brücke in Istanbul. Foto: Mirjam Schmitt/dpa - sda - Keystone/dpa/Mirjam Schmitt
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Türkei endet am morgigen Montag ein langer, harter Lockdown.
  • Allerdings bleiben Ausgangsbeschränkungen am Wochenende vorerst bestehen.
  • Es gilt eine landesweite Ausgangssperre ab 21 Uhr.

In der Türkei endet am Montagmorgen ein 17 Tage langer harter Lockdown - Ausgangbeschränkungen am Wochenende bleiben aber weiterhin bestehen. Auch Restaurants und Cafés sind weiter geschlossen und dürfen nur Lieferservice anbieten, wie das Innenministerium am Sonntag mitteilte.

Landesweit gelten zudem abendliche Ausgangssperren ab 21.00 Uhr. Reisen zwischen Städten sind ausserhalb der Beschränkungen wieder möglich. Schulen bleiben vorerst geschlossen. Diese Regelungen gelten vorerst bis zum 1. Juni.

Bürger zweiter Klasse

Touristen sind in der Türkei von Ausgangsbeschränkungen ausgenommen. Diese Regelung sowie ein Verbot von Verkauf von Alkohol während des Lockdowns hatten zu Unmut in der Bevölkerung geführt. Am Freitag war ein offizielles Werbevideo für Urlaub in der Türkei nach grosser Empörung aus dem Netz genommen worden.

Coronavirus - Türkei
Ein Polizist schaut auf das Smartphone eines Autofahrers an einem Kontrollpunkt im Stadtzentrum. - dpa

Darin wurden unter anderem Mitarbeiter im türkischen Tourismussektor gezeigt, die Masken mit der Aufschrift «Enjoy, I'm vaccinated.» («Geniess es, ich bin geimpft.»)

Die Opposition bezeichnete das als Demütigung. Nutzer kritisierten, sie würden in ihrem Land als Bürger zweiter Klasse behandelt. Mitarbeiter im Tourismussektor werden in der Türkei bevorzugt geimpft.

Täglich rund 11'000 Neuinfektionen

In dem Land mit rund 84 Millionen Einwohnern haben rund 18 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Erstimpfung erhalten. Die Türkische Ärztevereinigung wirft der Regierung mangelnde Transparenz bei der Impfkampagne vor. Sie fordert vor allem eine schnelle Impfung von Lehrpersonal.

Die tägliche Zahl der Neuinfektionen hatte Mitte April noch bei mehr als 60'000 Fällen gelegen. Sie liegt inzwischen bei rund 11'000 Fällen täglich. Ärztevertreter kritisieren, dass auch weniger getestet wird. Insgesamt hat die Türkei seit Beginn der Pandemie rund 5,1 Millionen Corona-Infektionen und rund 44'500 Todesfälle gemeldet.

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