In ganz Deutschland haben Tausende von Menschen gegen die Corona-Regeln demonstriert. In Berlin gab der bekannte Koch Attila Hildmann eine Kundgebung dazu.
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Zahlreiche Menschen nehmen auf dem Cannstatter Wasen an der Protestkundgebung der Initiative "Querdenken" teil. Die Demo richtet sich gegen die Corona-Beschränkungen und für Grundrechte wie Versammlungsfreiheit und Glaubensfreiheit. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In mehreren deutschen Städten kam es heute Samstag zu Demonstrationen.
  • Tausende Menschen protestierten gegen die Corona-Massnahmen.

Einige tausend Menschen haben sich in zahlreichen deutschen Städten heute Samstag erneut zu Demonstrationen gegen die Coronavirus-Beschränkungen versammelt. Auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart herrschten diesmal strengere Auflagen für den Protest – nur 5000 Teilnehmer waren erlaubt. Da mehr Demonstranten kamen, fanden sich zahlreiche Menschen auch ausserhalb des ausgewiesenen Geländes zusammen. Eine Beschwerde der Veranstalter gegen die Auflagen hatte der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg zurückgewiesen.

Der Veranstalter kündigte an, erneut vor das Bundesverfassungsgericht zu ziehen. Bundes- und Landesregierung müssten vom Verfassungsschutz beobachtet werden, forderte er.

Teilnehmerzahl in München erreicht

Bei einer Demonstration in München gegen die Corona-Politik wurde die genehmigte Teilnehmerzahl von 1000 kurz vor Veranstaltungsbeginn erreicht. Die Polizei liess keine Menschen mehr auf das abgesperrte Gelände auf der Theresienwiese. Auf dieser wird sonst im Herbst das Oktoberfest gefeiert.

Viele Menschen wurden nicht mehr durch die Absperrungen gelassen. Durchsagen der Polizei, den Bereich um das Demogelände zu verlassen, quittierten Demonstranten mit Buhrufen.

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Koch Attila Hildmann steht vor dem Reichstag, wo er zu einer Kundgebung aufgerufen hatte. Der für seine veganen Rezepte bekannte Koch war zuletzt mit der Verbreitung von Verschwörungstheorien aufgefallen. - dpa

Eine Rednerin in München kündigte an, «nächste Woche hier mit 10'000 Menschen stehen» zu wollen. Die Stadt hatte maximal 1000 Menschen unter Einhaltung des Mindestabstands von 1,5 Metern und zeitlicher Begrenzung auf zwei Stunden zugelassen. Die Veranstalter hatten 10'000 Teilnehmer angemeldet.

«Freiheit statt Zwang»

Manche der Teilnehmer in München trugen Transparente mit Slogans wie «Freiheit statt Zwang», andere Masken mit der Aufschrift «mundtot». Bayernweit waren am Wochenende rund 70 Versammlungen angemeldet.

In Stuttgart galt für die Demonstranten ein Mindestabstand von 2,5 Metern. Viele Deutschlandflaggen, aber auch Friedensflaggen waren in der Menge zu sehen. Vereinzelte Teilnehmer riefen «Volksverdummung» und «Lügenpresse» in die Menge. Nur wenige Teilnehmer trugen Mund-Nasen-Schutz.

Attila Hildmann hielt Kundgebung ab

Begleitet von Gegenprotest haben auch in Berlin erneut Hunderte Menschen gegen die Corona-Regeln demonstriert. Am Reichstagsgebäude hielt der bekannte Koch Attila Hildmann eine Kundgebung ab. Der Alexanderplatz und die Volksbühne, wo in den vergangenen Wochen Tausende zusammenkamen, waren weiträumig abgesperrt. Anders als am vergangenen Wochenende verliefen die Proteste laut Polizei ohne grössere Zwischenfälle.

Es gab jedoch 200 vorläufige Festnahmen und Identitätsfeststellungen. In einigen Fällen wehrten sich die Festgenommenen heftig und es kam zu Rangeleien mit der Polizei. Zwei Beamte wurden im Laufe des Tages bei derartigen Vorfällen leicht verletzt.

Die Polizei sorgte mit 1000 Kräften für den nötigen Abstand. Auch Attila Hildmann wurde schon bei einer Demonstration vor dem Reichstag in Berlin abgeführt.

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