Durch die Coronavirus-Krise ist die Arbeitslosenzahl in Deutschland im April drastisch gestiegen. Zudem ist fast jeder dritte der über 33 Millionen Beschäftigten von Kurzarbeit bedroht, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag mitteilte.
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Die Coronakrise lässt in Deutschland nicht nur die Arbeitslosenzahlen steigen - gegen 10 Millionen Arbeitnehmer sind zudem für Kurzarbeit angemeldet worden. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/DPA-Zentralbild/ROBERT MICHAEL
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die BA registrierte im April 2,644 Millionen Arbeitslose.

Das waren 308'000 mehr als im März und 415'000 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,7 Prozentpunkte auf 5,8 Prozent. Durch die Corona-Pandemie gerate der Arbeitsmarkt stark unter Druck, sagte BA-Chef Detlef Scheele. «Die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern ist regelrecht eingebrochen.»

Die Arbeitslosigkeit sei erstmals in der Nachkriegszeit in einem April gestiegen, betonte Scheele. Normalerweise sinkt die Arbeitslosigkeit in dieser Jahreszeit wegen der Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt. Die deutsche Regierung rechnet für dieses Jahr mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 6,3 Prozent.

Bisher kündigten laut BA zudem 751'000 Betriebe Kurzarbeit an. Das betreffe bis zu 10,1 Millionen Beschäftigte. «Das heisst aber nicht, dass diese Menschen schlussendlich auch alle kurzarbeiten werden», unterstrich die BA.

Die Kurzarbeit dient dazu, Arbeitnehmer mit staatlicher Hilfe im Job zu belassen und Entlassungen zu vermeiden. Der bisherige Rekordwert der Bundesagentur für Arbeit für dieses arbeitsmarktpolitische Instrument stammt aus dem Krisenjahr 2009. Damals waren im Mai 1,44 Millionen Menschen in Kurzarbeit.

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