Prozess gegen Ex-VW-Chef Martin Winterkorn wohl frühestens 2020
Dem ehemaligen VW-Chef Martin Winterkorn droht der Prozess. Doch bis dieser stattfindet, könnte dies noch einige Monate dauern.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Prozess gegen den ehemaligen VW-Chef beginnt wohl frühestens 2020.
- Vorher müssen die Klage sowie zahlreiche Dokumente geprüft werden.
Nach der Anklage gegen den ehemaligen VW-Chef Martin Winterkorn im Abgas-Skandal ist ein Prozess wohl frühestens 2020 zu erwarten. «Die Klage ist eingegangen und wird jetzt gründlich geprüft», erklärte die zuständige Sprecherin des Landgerichts Braunschweig.
Sollte es danach zu einem Prozess kommen, dann dürfte er frühstens in einigen Monaten stattfinden. Grund dafür sei die Fülle an zu prüfenden Dokumenten, so die Vorsitzende Richterin. «Ob das noch in diesem Jahr passiert, das können wir aufgrund der vielen Akten nicht garantieren», sagte sie. Es sei eher unwahrscheinlich.
Wegen des hohen öffentlichen Interesses müsse auch geprüft werden, ob bei einer Prozesseröffnung die Örtlichkeiten des Gerichts ausreichen würde. Oder aber, ob auf andere Räume ausgewichen werden müsste.
Martin Winterkorn wegen Untreue und Betrug angeklagt
Am Vortag hatte die Staatsanwaltschaft Braunschweig Winterkorn und vier weitere Führungskräfte unter anderem wegen schweren Betrugs angeklagt. Sie sollen «eine in einer einzigen strafbaren Handlung verwirklichte Mehrzahl von Straftatbeständen» begangen haben. Dabei gehe es um einen besonders schweren Fall von Betrug sowie einen Verstoss gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb.
Martin Winterkorn wird zudem Untreue vorgehalten, weil er nach dem 25. April 2014 nach Kenntnis von rechtswidrigen Manipulationen an Diesel-Motoren diese nicht umgehend bekanntgegeben habe.