Über 20 Menschen starben – etliche Häuser sind zerstört. Albanien ist nach dem Erdbeben im Schock und befürchtet einen Touristen-Einbruch.
Tourismus Albanien
Der Tourismus in Albanien würde vom weiteren Ausbau der Infrastruktur profitieren. - Keystone/Nau
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Mindestens 27 Menschen starben durch die Erdbeben in Albanien.
  • Das stärkste Beben seit Jahrzehnten hat etliche Häuser zerstört.
  • Ein Hotel-Mitarbeiter befürchtet einen Touristen-Schwund.

Zertrümmerte Fensterscheiben, eingestürzte Häuser und Betten unter freiem Himmel. Die Bilder nach dem verheerenden Erdbeben in Albanien gehen um die Welt.

Albanien
Ein Junge verbrachte die Nacht nach dem Erdbeben in einem Not-Zelt. - EPA/MALTON DIBRA

Mittendrin ist Vincens Elezi, der im Hotel Blue Marin in Durrës arbeitet. Er befürchtet, die Berichterstattung werfe ein schlechtes Licht auf Albanien. Und somit auch für Touristen.

Albanien
Vincens Elezi arbeitet in einem Hotel in Albanien und steht unter Schock. - zvg

Er betont: «Es gibt hier nichts zu befürchten, Erdbeben gibt es auf der ganzen Welt!» Doch wie schon die Gesellschaft Schweiz-Albanien bei Nau erklärte: «Albanien ist bekannt für solche Erdbeben.»

Teure Investitionen in albanische Hotels

Elezi's Haus wurde in Durres beinahe komplett zerstört. Jedoch nicht sein Arbeitsort, atmet der Albaner auf: «Unser Hotel hat keine Schäden, auch viele andere Hotels blieben unversehrt.»

Albanien
Das Hotel Blue Marine liegt in Durres, der vom Erdbeben erschütterten Hafenstadt in Albanien. - Screenshot Google Maps

Wie geht das? Die Antwort ist einfach: «Wir haben in den letzten Jahren so viel in den Tourismus investiert. Rund 90 Prozent der Hotels in Durres sind neu.»

Anders hingegen viele Wohnhäuser, welche gemäss Experten durch zu lasche Bauvorschriften stark Einsturz-gefährdet sind. Doch da hat Elezi gar einen Funken Hoffnung: «Jetzt erkennt die Regierung hoffentlich die Fehler beim Bau der alten Häuser!»

Tourismus in Albanien erst im Aufbau

Das Balkanland gewinnt zunehmend an Tourismus. Der Norden ist bei Wanderern beliebt, der Westen und mittendrin Durres bei Strand-Liegern. Dies spürt auch das Touristikunternehmen Der Touristik, so Sprecherin Laura Zygmunt.

«Die Nachfrage nach Ferien in Albanien ist in den letzten Jahren stetig gestiegen», unter anderem dank direkten Flügen aus der Schweiz. «Als Feriendestination befindet sich Albanien jedoch noch in Entwicklung.»

Albanien
Bleiben die Liegestühle wie hier auf dem Foto im albanischen Badeferienort Durres bald leer? - Keystone

Wie schlimm die Lage im Badeferienort Durres sei, «ist noch nicht vollumfänglich bekannt». Ob durch das Erdbeben die Tourismuszahlen einbrechen, hänge von der Schnelligkeit des Wiederaufbaus ab.

Zygmunt räumt ein, «dass die Sommerbuchungen gerade erst richtig Fahrt aufnehmen und wir bis anhin noch nicht viele Buchungen für Albanien haben». Ob die Buchungen nach dem verheerende Erdbeben mit rund 30 Todesopfern und über 600 Verletzten in den Keller rauschen, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.

Menschen in Durres übernachten in Zelten. - Instagram
Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RegierungFerienErdbeben