Berliner Akademie der Künste erwirbt wertvolle Zeichnungen aus dem Theaterstück «Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk».
George Grosz
Schwejk-Zeichnungen von George Grosz werden bei der Vorstellung der Werke in der Akademie der Künste von Werner Heegewaldt (l), Direktor des Archivs der Akademie der Künste, und Rosa von der Schulenburg, Leiterin der Kunstsammlung der Akademie der Künste, präsentiert. - KEYSTONE/DPA/Bernd von Jutrczenka

Die Berliner Akademie der Künste hat ein Konvolut von 13 Zeichnungen aus dem berühmten Theaterstück «Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk» erwerben können. Die Arbeiten des Malers und Grafikers George Grosz (1893–1959) entstanden für die Inszenierung von Erwin Piscator (1893-1966), der 1928 die Bühnenversion des antimilitaristischen Romans von Jaroslav Hašek (1883-1923) in Berlin als Uraufführung realisierte.

Die Akademie konnte die Arbeiten mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, die nach eigenen Angaben 99'333 Euro zuschoss, sowie der Ernst von Siemens Kunststiftung aus dem Nachlass des Malers sowie einer Privatsammlung erwerben. Ein Gesamtpreis von knapp 300'000 Euro wurde am Mittwoch nur indirekt bestätigt.

Grosz: Ein wichtiger Künstler seiner Zeit

Grosz gilt als wichtiger Künstler der Weimarer Republik. Für das Bühnenbild der Schwejk-Inszenierung schuf er nach unbestätigten Angaben etwa 300 grossformatige Zeichnungen. Bekannt sind davon 17 Zeichnungen, die für einen Trickfilm im Bühnenhintergrund dienten und 1928 als Mappenwerk veröffentlicht wurden.

Die Zeichnungen «Jesus mit der Gasmaske», «Seid untertan der Obrigkeit» und «Die Ausschüttung des Heiligen Geistes» wurden wegen «öffentlicher Beschimpfung von Einrichtungen der christlichen Kirchen» beschlagnahmt. Die drei Werke wurden damit Grundlage für eine jahrelange juristische Auseinandersetzung, an deren Ende ein Freispruch stand.

Der «Jesus mit der Gasmaske» gehörte bereits über den Nachlass des Verlegers Wieland Herzfelde (1896-1988) zu den Akademie-Beständen. Die zweite inkriminierte Zeichnung «Seid untertan der Obrigkeit» konnte nun als Teil des Konvoluts angekauft werden. Das dritte Blatt gilt als verschollen, die Akademie konnte nun eine Vorstudie aus einer Privatsammlung erwerben.

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