Ein Erdbeben in Afghanistan forderte vergangene Woche zahlreiche Todesopfer. Nun wird klar: Statt rascher Nothilfe braucht es langfristige Hilfseinsätze.
Der Vize-Präsident des afghanischen Roten Halbmondes, Turabi,
Der Vize-Präsident des afghanischen Roten Halbmondes, Turabi, - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Erdbeben in Afghanistan sind die Opfer auf langfristige Hilfseinsätze angewiesen.
  • Derzeit gibt es aber keinen grossen Bedarf mehr an Hilfsgütern wie Lebensmitteln.
  • Vergangene Woche starben bei dem verheerenden Erdbeben mehr als tausend Menschen.

Fünf Tage nach dem verheerenden Erdbeben im Osten Afghanistans gehen Helfer von der Nothilfe zu längerfristigen Hilfseinsätzen über.

Aktuell stünden genügend Hilfsgüter zur Verfügung - «ob es Zelte, Unterkünfte, Lebensmittel oder andere Güter sind». Das sagte der stellvertretende Präsident des afghanischen Roten Halbmondes, Nuruddin Turabi, am Montag bei einer Pressekonferenz in Kabul.

Nach Beobachtungen der Helfer vor Ort gebe es derzeit keinen grossen Bedarf mehr an Hilfsgütern wie Lebensmitteln, führte Turabi aus. Dringend benötigt werde hingegen Geld, damit zerstörte Häuser wieder aufgebaut werden könnten. Daher berate der Rote Halbmond mit seinen Partnern nun über einen «langfristigen Plan» für den Wiederaufbau, sagte Turabi.

Westen verweigert der Regierung in Kabul Entwicklungshilfe

Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) betonte bei der Pressekonferenz die Bedeutung von Frauen beim Wiederaufbau. Bei der Wiederbelebung der örtlichen Wirtschaft werde das UNDP «sicherstellen, dass Frauen dabei im Zentrum stehen». Das sagte sein Vertreter Abdallah Al Dardari.

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Ein Erdbeben in Afghanistan fordert über 1000 Menschenleben. - Afghan Government News Agency

Die in Afghanistan herrschenden radikalislamischen Taliban stehen wegen ihrer massiven Einschränkung der Frauenrechte international in der Kritik. Der Westen verweigert der Regierung in Kabul daher Entwicklungshilfe.

Ein Erdbeben der Stärke 5,9 hatte am Mittwoch vergangener Woche den Osten Afghanistans erschüttert. Mehr als tausend Menschen starben, zehntausende Einwohner wurden obdachlos. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kann die Zahl der Toten und Verletzten immer noch nicht genau bestimmt werden. Dies, da noch nicht alle Opfer identifiziert wurden.

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