Eine Affenmutter im Frankfurter Zoo beweist ihre unendliche Liebe: Ihr Baby ist schon seit der Neujahrsnacht tot – abgeben will sie es aber noch nicht.
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Der Zoo Frankfurt trauert um ein Bonobo-Baby. (Symbolbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Affenmutter im Zoo Frankfurt (D) will ihr totes Baby nicht abgeben.
  • Das sei ein Prozess, der auch in der Natur zu sehen sei, erklärt eine Sprecherin.
  • Pfleger und ein Schild sollen irritierte Besucher über das Geschehen aufklären.

Der Zoo Frankfurt (D) trauert um das Bonobo-Baby Zikomo: Vor einer Woche ist das sieben Monate alte Tier gestorben. Mutter Nayembi will es aber immer noch nicht hergeben, hält es immer noch in den Armen.

Eine Sprecherin des Zoos erklärt gegenüber der «Frankfurter Allgemeine»: «Die gesamte Gruppe verabschiedet sich. Die Affen berühren das Jungtier immer wieder. Es sieht fast aus, als würden sie sich immer wieder vergewissern, dass es wirklich tot ist.»

Es sei «ein erkennbarer Prozess der Abschiednahme», aber nicht mit «unserer menschlichen Trauer» zu vergleichen, sagt sie weiter.

Natürlicher Prozess

Solange keine Gefahr von dem toten Körper ausgehe, wolle der Zoo das Jungtier im Gehege lassen. «Wir wollen in den Prozess nicht eingreifen.»

Schliesslich sei das ein natürlicher Vorgang, der auch in der freien Wildbahn zu beobachten sei. Eine Gorilla-Mutter des Zoos habe ihr verstorbenes Junges sogar zwei Wochen mit sich herumgetragen.

Pfleger und Schild klären auf

Für die Besucher könne der Anblick aber irritierend sein. Deshalb seien in den ersten Tagen Pfleger abgestellt worden, um sie aufzuklären. Eine Woche nach dem Tod wurde zusätzlich ein Schild über das Geschehen aufgestellt.

Die Todesursache ist noch unklar. Sobald die Mutter das Baby freigibt, soll es obduziert werden. Erst am Tag vor dem Tod hatte es erste Hinweise gegeben, dass es dem Jungtier nicht gut ging.

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