45 Tote bei Schiffsunglück vor Libyen
Bei einem Schiffsunglück vor der Küste Libyens sind 45 Menschen gestorben. Unter den Opfern sollen auch fünf Kinder gewesen sein.

Das Wichtigste in Kürze
- Vor der Küste Libyens sind 45 Migranten ertrunken.
- Das Unglück sei damit der grösste registrierte Schiffbruch vor der Küste Libyens 2020.
Bei einem Schiffsunglück vor der Küste Libyens sind 45 Menschen gestorben. Unter den Opfern sollen auch fünf Kinder gewesen sein.
Das Unglück sei damit «der grösste registrierte Schiffbruch vor der Küste Libyens in diesem Jahr». Dies teilte das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) und die Internationale Organisation für Migration (IOM) mit.
Unter den Opfern sollen auch fünf Kinder gewesen sein. Die beiden Organisationen fordern eine sofortige Überprüfung des Vorfalls sowie einen Ausbau der Such- und Rettungskapazitäten vor Ort.
Überlebende wurden von Fischer gerettet
Etwa 37 Überlebende wurden von einheimischen Fischern gerettet und bei der Ankunft an Land festgenommen. Die geretteten waren hauptsächlich aus Senegal, Mali, Tschad und Ghana, wie IOM mitteilte. Ihren Berichten zufolge war der Motor des Schiffes vor der Küste der nordwestlichen Stadt Zuwara explodiert.
«Wir befürchten, dass viele Menschenleben verloren gehen, wenn die Rettungskapazität nicht erhöht wird.» Dies schrieb der Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), Charlie Yaxley, auf Twitter. Nichtregierungsorganisationen sollten uneingeschränkt arbeiten dürfen.
Libyen als Transitland für Migranten
Libyen ist zu einem wichtigen Transitland für Migranten geworden, die vor Krieg und Armut nach Europa fliehen wollen. In dem Land herrscht seit dem mit westlicher Hilfe erfolgten Sturz des Langzeitherrschers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Bürgerkrieg. Die meisten Migranten wagen die gefährliche Überfahrt nach Europa in seeuntüchtigen Gummibooten. Tausende wurden abgefangen und nach Libyen zurückgebracht.
Bei Rückführungen nach Libyen kamen in diesem Jahr nach Angaben der beiden Organisationen mindestens 302 Migranten und Flüchtlinge ums Leben. Die tatsächliche Zahl der Todesopfer wird viel höher geschätzt.