London wollte Asylbewerber von einem Hotel in ein Wohnschiff verlegen. Aktivisten verhinderten dies mit einer Sitzblockade.
London
Mit einer Blockade verhindern Aktivisten in London, dass Asylsuchende von einem Hotel in ein Wohnschiff verlegt werden. - keystone

Bei Protesten gegen einen Abtransport von Migranten aus einem Hotel in London sind mindestens 45 Menschen festgenommen worden. Das berichtete der Sender Sky News am Donnerstag. Die Behörden wollten angeblich sieben Menschen zu einem mehrstöckigen Wohnschiff bringen, das vor der südenglischen Küste vor Anker liegt und auf dem die britische Regierung Hunderte Asylsuchende unterbringen will.

Wegen der Blockade durch Aktivistinnen und Aktivisten fuhr der Bus schliesslich leer wieder ab. Die Migranten wurden in der Zentrale einer Asylschutzorganisation betreut. Innenminister James Cleverly kritisierte die Demonstranten scharf.

Ruanda-Abschiebungsplan stösst auf Kritik

Die konservative Regierung geht immer schärfer gegen irreguläre Migranten vor. Davon erhofft sie sich nach Ansicht von Kommentatoren einen Schub ihrer miserablen Umfragewerte vor der Parlamentswahl, die noch dieses Jahr stattfinden soll.

Zu den Plänen gehört, Asylbewerber ohne Rücksicht auf ihre Herkunft nach Ruanda abzuschieben, falls sie ohne Papiere ins Land eingereist sind.

Das Vorhaben sorgt auch für Unmut im Regierungsapparat: Die Gewerkschaft FDA, die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes vertritt, will die Vorgabe rechtlich prüfen lassen, dass Beamte den Anweisungen von Ministern folgen müssen, auch wenn diese gegen internationale Abkommen etwa zum Asylrecht verstossen.

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