Juri Gultschuk kam nach zwei Jahren in russischer Kriegsgefangenschaft frei. Doch er kann nicht mehr sprechen und zeigt keinerlei Emotionen.
Juri Gultschuk
Juri Gultschuk umarmt seine Mutter nach zweieinhalb Jahren Kriegsgefangenschaft wieder. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Juri Gultschuk verteidigte Mariupol und geriet in russische Gefangenschaft.
  • Dort wurde er zweieinhalb Jahre lang gefoltert und miserabel behandelt.
  • Nun kam er frei. Doch er kann nicht mehr sprechen und zeigt keine Emotionen.
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Zweieinhalb Jahre lang sass Juri Gultschuk in russischer Kriegsgefangenschaft. Nun kam er frei – oder zumindest sein Körper. Denn der junge Ukrainer zeigt keinerlei Emotionen und spricht nicht mehr. Darüber berichtet die «Bild».

Im Alter von 20 Jahren meldete sich der Student beim Militär, ein halbes Jahr später beginnt der Krieg. Gultschuk verteidigt die Stadt Mariupol, zieht sich ins Stahlwerk zurück und ergibt sich schlussendlich. Mitte April 2022 war das.

mariupol
Juri Gultschuk verteidigte im Ukraine-Krieg die Stadt Mariupol.
Mariupol
Er zog sich ins Stahlwerk zurück und musste sich schliesslich ergeben.
juri
Zweieinhalb Jahre verbrachte er in russischer Kriegsgefangenschaft und wurde gefoltert. Dann kam er frei.
juri
Doch er ist nicht mehr derselbe. Er spricht nicht mehr.
juri
Auch Emotionen zeigt er keine, selbst als er seine Mutter umarmte.

Seine Mutter Milena, die Ärztin ist, schliesst sich einer Selbsthilfegruppe mit anderen Eltern von Kriegsgefangenen an. Mitte Juni spricht sie zu den Medien über die Folter der Gefangenen: «Sie bekommen drei Löffel Brei, eine halbe Tasse Tee und zwei dünne Scheiben Brot am Tag.» Es gebe bloss eine Tasse Wasser für acht Personen. Die Gefangenen müssten 18 Stunden am Tag stehen.

Im Januar 2024 kommen einige Mitgefangene frei. Von ihnen erfährt die Mutter, dass ihr Sohn besonders grausam gefoltert werde. Da er kaum auf die Folter reagiere, erhalte er eine «Sonderbehandlung», werde besonders oft mit Elektroschockern gequält, getreten oder geschlagen.

Am Samstag kam Juri Gultschuk bei einem Gefangenenaustausch nach zweieinhalb Jahren endlich frei. Seine Rückkehr wurde von Kameras begleitet. Über einen Videoanruf sieht er seine Eltern wieder. Doch Juri verzieht keine Miene, schaut teilnahmslos auf das Handy.

Glaubst du, dass der Ukraine-Krieg dieses Jahr enden wird?

Auch sprechen kann er nicht mehr. Er tippt in ein Handy, was er den Eltern sagen will, eine Reporterin liest es vor. Und auch, als er dann seine Mutter wieder umarmt, regt sich kein Gefühl, er wirkt absolut abwesend.

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