Für seine mutmasslichen Anschlagspläne auf die Synagoge in Hagen (D) muss der 17-Jährige nun vor Gericht. Die Verhandlung ist nicht öffentlich.
Die Polizei Hagen bewacht jetzt die Synagoge. Foto: Roberto Pfeil/dpa
Die Polizei Hagen bewacht jetzt die Synagoge. Foto: Roberto Pfeil/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein 17-Jähriger soll einen Anschlag auf die Synagoge in Hagen geplant haben.
  • Am 25. Februar muss er sich vor Gericht dafür verantworten.
  • Der Prozess findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Ab der kommenden Woche muss sich ein 17-Jähriger wegen eines mutmasslich geplanten Anschlags auf die Synagoge in Hagen (D) vor dem Landgericht der Stadt verantworten.

Die nicht öffentliche Verhandlung beginnt am 25. Februar, wie das Gericht am Donnerstag mitteilte. Die Generalstaatsanwaltschaft legt dem Angeklagten die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat zur Last, für die sich der Jugendliche im Bombenbau unterrichten lassen habe.

Anschlag auf Synagoge geplant

Konkret soll der 17-Jährige sich spätestens am 17. August vergangenen Jahres dazu entschlossen haben, mit einem selbstgebauten Sprengsatz einen Anschlag auf die Synagoge in Hagen zu verüben und dadurch Menschen zu töten. Für den Anschlagsplan soll er über den Messengerdienst Telegram Kontakt zu einem Islamisten gehabt haben.

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Polizisten bewachen die Synagoge in Hagen. Foto: Roberto Pfeil/dpa - dpa-infocom GmbH

Dieser habe sich als «Abu Harb» vorgestellt, was auf Deutsch «Vater des Kriegs» bedeutet. Bis Ende August soll der Mann dem Jugendlichen beigebracht haben, wie Sprengsätze hergestellt werden. Mit den erworbenen Kenntnissen wäre der Angeklagte laut Vorwurf der Generalstaatsanwaltschaft dazu imstande gewesen, eine funktionierende Bombe zu bauen.

Da der Beschuldigte zur Tatzeit Jugendlicher war, findet der Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat wird bei Jugendlichen mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft.

Starkes Polizeiaufgebot bei Synagoge

Im September vergangenen Jahres waren bei der Polizei Hinweise auf eine mögliche Gefährdungslage für die Synagoge in Hagen eingegangen. Schwer bewaffnete Polizisten umstellten daraufhin das Gotteshaus. Eine Hundertschaft war im Einsatz, der Bereich um das Gebäude war weiträumig abgesperrt.

Im Zusammenhang mit den mutmasslich islamistisch motivierten Anschlagsplänen wurde ein Haftbefehl gegen den damals 16-jährigen Angeklagten erlassen. Er befindet sich seitdem in Untersuchungshaft in einer Jugendeinrichtung. Für das Verfahren sind zunächst Termine bis Ende April angesetzt.

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